Zwei der sieben Sitze gilt es, am 14. April noch zu besetzen. Klar ist: Diese werden der SVP nicht kampflos überlassen. Die parteilose Sarah Bösch tritt erneut an. GLP-Kandidatin Sarah Noger-Engeler hat sich hingegen bereits zurückgezogen. Die SP kommt erneut. Die Grünen verzichten.
13 Kandidatinnen und Kandidaten kämpften im ersten Wahlgang am 3. März um die sieben St.Galler Regierungsratssitze. Gewählt wurden einzig die fünf bisherigen Amtsinhaberinnen und -inhaber:
Susanne Hartmann, Mitte
Marc Mächler, FDP
Beat Tinner, FDP
Laura Bucher, SP
Bruno Damann, Mitte
Sowohl die FDP als auch die Mitte kann sich nun zurücklehnen und dem Treiben von aussen zuschauen.
Die restlichen sieben Kandidaten schnitten am vergangenen Sonntag wie folgt ab:
Dana Zemp, SVP, 58'653 Stimmen
Christof Harmann, SVP, 58'059 Stimmen
Bettina Surber, SP, 48'457 Stimmen
Daniel Bosshard, Grüne, 45'587 Stimmen
Sarah Bösch, parteilos, 39'522 Stimmen
Sarah Noger-Engeler, GLP, 38'959 Stimmen
Alfred Tobler, parteilos, 17'580 Stimmen
Patrick Jetzer, Aufrecht, 12'917 Stimmen
Bisher steht fest:
Dana Zemp, Christof Hartmann und Sarah Bösch treten erneut an. Den beiden SVP-Kandidaten werden bislang die besten Chancen eingeräumt. Sollte die Partei tatsächlich beide Sitze gewinnen können, wäre sie zum ersten Mal mit einer Doppelvertretung in der St.Galler Regierung.
Am Donnerstag, 7. März, gab schliesslich Sarah Noger-Engeler bekannt, nicht erneut anzutreten. Die Partei schreibt dazu: «Nach eingehender Analyse der Ausgangslage für den zweiten Wahlgang haben die Grünliberalen und Sarah Noger-Engeler gemeinsam entschieden, nicht mehr zum zweiten Wahlgang der Regierungsratswahlen vom 14. April anzutreten. Über eine allfällige Wahlempfehlung wird der Vorstand der Grünliberalen zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden.»
Die Mitte verzichtet schon vor der Bekanntgabe über weitere Kandidaturen von Seiten der SVP, Grünen und GLP auf eine Wahlempfehlung. Dies zum Ärger der SVP. Parteipräsident Walter Gartmann kommentierte das Vorgehen im «Tagblatt» folgendermassen: «Immerhin besser als eine Unterstützung für Linksgrün.»
Seit dem späteren Donnerstagabend ist klar: Daniel Bosshard von den Grünen verzichtet, Bettina Surber von der SP will es nochmals wissen.
Die SP ist zuversichtlich, dass sie im zweiten Wahlgang auch bei den Bürgerlichen mit Surber viele Stimmen gewinnen kann. Das verkündet sie in einer entsprechenden Medienmitteilung. «Wir stellen eine berechenbare Kandidatin mit den benötigten Fähigkeiten zur Wahl», sagt Parteipräsidentin Andrea Scheck. «Bettina Surber: Weil Erfahrung zählt», lautet entsprechend der Slogan für den zweiten Wahlgang.
Bosshard von den Grünen verabschiedet sich hingegen. Die Partei schreibt dazu: «Eine Zweier- oder gar Dreierkandidatur von SP, Grünen und GLP würde mit hoher Wahrscheinlichkeit der SVP zu einem zweiten Regierungssitz verhelfen. Aus diesem Grund haben Daniel Bosshard und der Vorstand der Grünen Kanton St.Gallen nach intensiven, überparteilichen Verhandlungen entschieden, sich aus dem Rennen um einen Sitz in der St.Galler Regierung zu nehmen, sodass die Kräfte gebündelt werden können. Die Grünen unterstützen im zweiten Wahlgang die Kandidatur von Bettina Surber.»
Die Wahlvorschläge müssen bis spätestens am Montag, 11. März 2024, 17 Uhr, bei der Staatskanzlei im Regierungsgebäude eintreffen.
Marcel Baumgartner (*1979) ist Chefredaktor von «Die Ostschweiz».
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