Am 9. Januar musste das Unternehmen Koch & Gsell AG aufgrund fehlender Liquidität und des Verlusts der Tabaklizenz Insolvenz anmelden. Bereits kurz darauf fand der Gründer von Koch & Gsell AG, Roger Koch, neue Investoren und gründete die Nachfolgegesellschaft Pada Switzerland GmbH
Die Pada Switzerland GmbH stellt seit Mitte März sämtliche Produkte der Heimat-Palette wieder her. Die erste Auslieferung der Hanfprodukte erfolgte bereits im Februar, die ersten Tabakprodukte rollten am 18. März vom Band. «Fast alle Grosskunden, sämtliche Lieferanten sowie die Mitarbeitenden hielten dem Unternehmen die sprichwörtliche Stange – und die neuen Investoren kommen aus der Schweiz», teilt das Unternehmen mit.
Neustart dank diversen Akteuren
Der Neustart der Marke «Heimat» gelang dank diversen Akteuren: Bis auf eine Ausnahme blieben alle Grosskunden der Marke treu und bestellten bereits im Februar wieder Hanfprodukte und im März auch die Tabakprodukte. Darüber hinaus gewann die Pada Switzerland GmbH zwei neue Grosskunden aus Frankreich und Italien, die beim Unternehmen im sechsstelligen Bereich reine Hanfzigaretten bestellten und je einen Jahresvertrag mit Option auf Verlängerung unterschrieben.
Diese Basis bzw. Perspektive führte zum Einstieg von zwei neuen Schweizer Investoren, die nicht namentlich genannt werden wollen und die eine siebenstellige Summe in das Unternehmen einlegten. Die Investoren finanzierten auch das Depot von knapp 400'000 Franken, das Pada Switzerland GmbH hinterlegen musste, um vom Bund eine neue Tabakproduktionslizenz («Revers») zu erhalten.
Alle Mitarbeitenden konnten ihre Stelle behalten und sind seit dem 1. Februar bei Pada Switzerland GmbH unter Vertrag.
Koch & Gsell AG in Liquidation
Koch & Gsell AG, die Vorgängergesellschaft der Pada Switzerland GmbH, befindet sich in Liquidation und wird abgewickelt. Hat sich Roger Koch also auf Kosten diverser Gläubiger gesundsaniert, um auf der grünen Wiese schulden- und sorgenfrei neu zu starten? Dazu der Unternehmer: «Davon kann keine Rede sein. Koch & Gsell AG ging in die Insolvenz, weil wir zu viele Schulden und zu wenig Liquidität hatten. Den Todesstoss versetzte uns dann der Verlust des Revers und damit der Wegfall von rund 30 % des Umsatzes. Auch kamen die Grossaufträge aus Frankreich und Italien zu spät – so gab es letztlich keine andere Option mehr als den Konkurs.»
Aufträge aus dem Ausland
Neben der Weiterführung der bestehenden Heimat-Palette im Schweizer Markt – Tabak- und Hanfzigaretten, Hanfblüten, -Tee und -Eistee – streckt das Unternehmen nun auch wieder die Fühler Richtung Ausland aus: «Die Aufträge aus Frankreich und Italien sind ermutigend und zeigen, dass es nun im Ausland mehr Potenzial gibt als in den letzten sieben Jahren. Die Märkte sind sich insbesondere im Hanfbereich am Bewegen, wir können mit unserem Know-how gerade im White-Label-Bereich punkten», freut sich Koch. «Aber Enthusiasmus ist verführt und verfehlt: Denn es kommt nicht so sehr darauf an, wie man startet, sondern wie man endet. Das haben die letzten Jahre klar gezeigt», so Koch weiter.
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