Am Montag fand das traditionelle Zürcher Frühlingsfest statt. Um 18 Uhr sollte auf dem Sechseläutenplatz der Scheiterhaufen mit dem Böögg angezündet werden, was aber wegen des starken Windes nicht möglich war. Jetzt soll der Böögg im Gastkanton Appenzell Ausserrhoden verbrannt werden.
Das Sechseläuten ist in vielerlei Hinsicht ein Fest der Freude. Wenn am Montagabend der Scheiterhaufen mit dem Böögg angezündet wird, warten alle gespannt darauf, wann sein Kopf explodiert. Traditionell sollte diese Explosion eigentlich voraussagen, wie der Sommer wird. Doch gestern konnte er nicht brennen, weil der Wind zu stark war. Das ist am Sechseläuten noch nie vorgekommen.
Das Zentralkomitee der Zünfte Zürichs lädt jedes Jahr einen Kanton als Gast ans Sechseläuten nach Zürich ein. Es war das erste Mal, dass der Kanton Appenzell Ausserrhoden am Sechseläuten teilnahm, und ausgerechnet dann musste das Ereignis abgesagt werden.
Zehntausende haben Umzug mitverfolgt
Von Freitag bis Montag hat sich Appenzell Ausserrhoden am Zürcher Frühlingsfest im besten Licht gezeigt. Unter dem Motto «ausserrhodentlich» hat der Kanton an vier Tagen den Festbesucherinnen und Besuchern ein Erlebnis geboten, das die kulturellen, kulinarischen und gesellschaftlichen Facetten der Region in den Vordergrund rückte. Im Zentrum standen für den Ausserrhoder Gastautritt das Mitmachen am Kinderumzug und am Festumzug sowie an allen vier Tagen die Präsenz auf dem «Lindenhof». Zehntausende haben am Montag den Umzug und die Böög-Verbrennung in der Innenstadt mitverfolgt.
OK-Präsident Peter Zeller zieht positive Bilanz: «Der Auftritt war ein voller Erfolg. Wir konnten Appenzell Ausserrhoden erfolgreich in Zürich präsentieren und haben viele Komplimente und begeisterte Aussagen entgegennehmen dürfen.»
Auch Landammann Yves Noël Balmer blickt auf einen gelungenen Auftritt von Appenzell Ausserrhoden zurück: «Ich bin überzeugt, dass sich der Aufwand für den Kanton gelohnt hat. Appenzell Ausserrhoden hat mit Stolz und Freude seine Traditionen und Bräuche präsentiert. Für alle Beteiligten war es ein unvergessliches Erlebnis.»
Abklärungen laufen
Der Böögg könnte allerdings erstmals seit über 100 Jahren nicht angezündet werden, weil der Wind am Montag zu stark war. Die Verbrennung soll nun auf Ausserrhoder Boden nachgeholt werden. Wann und wo diese stattfindet, ist noch offen. Die Abklärungen laufen derzeit.
Das Kostendach für den bisherigen Sechsläuten-Auftritt von Appenzell Ausserrhoden beträgt 390'000 Franken, die über den Lotteriefonds finanziert werden. Die Schlussabrechnung liegt noch nicht vor.
Die Ausserrhoder Regierung dankt den über 600 Mitwirkenden Personen, die zum Erfolg dieses Anlasses beigetragen haben. Ohne den grossen Einsatz aller Involvierten, wäre dies nicht möglich gewesen.
(Bild: pd)
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