Jede Sekunde wird in der Schweiz ein Quadratmeter Boden überbaut. Das ist eine Grünfläche von 2700 Fussballfeldern, die jedes Jahr verloren geht.
Auch 2018 hat sich daran nichts geändert. Die Zersiedelung führt zum Verlust von Natur und Landschaft. Gleichzeitig hat die Landwirtschaft immer weniger Kulturland für die regionale Nahrungsmittelproduktion. Wenn wir so weitermachen, wird bis 2050 nochmals eine Fläche von der Grösse des Kantons Neuenburg überbaut sein.
Es ist Zeit, die Zersiedelung zu stoppen. Deshalb gibt es die Initiative «Zersiedelung stoppen – für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung». Sie verlangt folgendes: Wenn an einem Ort neues Bauland eingezont wird, soll an einem anderen Ort dafür ausgezont werden. Dank der Initiative wird im bestehenden Siedlungsgebiet statt auf der grünen Wiese gebaut. Da gibt es mehr als genug Platz für Wohnen und Wirtschaft. Auf diese Weise stellen wir sicher, dass wir Boden und Grünflächen für die Zukunft erhalten können.
Das aktuelle Raumplanungsgesetz sieht vor, dass die Kantone und Gemeinden Bauland für den erwarteten Bedarf von 15 Jahren eingezont haben können. Wird ein Teil davon aufgebraucht, kommt die nächste Einzonung. So setzt sich die Zersiedelung fort. Derzeit sind die Kantone in der Richtplanung daran, ihre Bauzonen die Grösse dieses erwarteten Bedarfs festzulegen, damit alle Kantone gleich lange Spiesse haben. Das ist gut, stoppt aber die Zersiedelung nicht. Als zweiten Schritt braucht es deshalb die Zersiedelungsinitiative, die das aktuelle Gesetz vervollständigt, damit die Bauzonen nicht laufend wieder grösser werden. Die Initiative fügt sich bestens in die aktuellen Prozesse in der Raumplanung ein.
Die Initiative braucht am 10. Februar ein Ja, damit wir die grünen Wiesen für die zukünftigen Generationen erhalten können.
Basil Oberholzer (*1990) ist Volkswirtschafter und Mitglied des St.Galler Kantonsrats für die Grünen
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