Am vergangenen Freitag, 26. März 2021, kam es in der St.Galler Innenstadt zu Ausschreitungen mit hohem Sachschaden. Das könnte sich über die Ostertage wiederholen.
Auf den Drei Weieren versammelten sich am vergangenen Freitag rund 100 Personen, die einem Aufruf zu einer illegalen Party folgten. Die Party löste sich durch die Polizeipräsenz grösstenteils auf. Anschliessend versammelten sich über 200 Personen auf dem Roten Platz und die Stimmung wurde zunehmend aggressiv. Wir haben darüber berichtet.
Nun bereitet sich die Polizei auf erneute Ausschreitungen vor.
Der St.Galler Stadtrat verurteilt die Gewalt aufs Schärfste. Dennoch habe er Verständnis für den Frust der Jugendlichen und die schwierige Situation für die gesamte Bevölkerung. Er forderte dazu auf, Ruhe zu bewahren und zusammenzuhalten.
So richtig glaubt man hingegen wohl nicht daran, dass diesem Aufruf Folge geleistet wird. Zusammen mit der Polizei bereitet man sich bereits auf einen nächsten Einsatz vor. Wohl aus gutem Grund. Denn in den sozialen Medien wurde bereits dazu aufgerufen, sich erneut in St.Gallen zu versammeln.
Das gleicht dem Vorgehen von vergangener Woche, als eine illegale Party mit über 200 Jugendlichen auf dem Roten Platz in St.Gallen eskalierte. Auch hier wurde bereits im Vorfeld zu Gewalt aufgerufen.
Die Randalierer hinterliessen einen Sachschaden von mehreren Zehntausend Franken. Zudem wurde ein Polizist verletzt und musste im Spital behandelt werden.
Der Stadtrat schreibt dazu: «Gewalt und Sachbeschädigungen sind nicht die Lösung. Vielmehr werden damit Personen, Geschäfte oder Gastro-Betriebe geschädigt, welche ebenfalls schwierige Zeiten durchmachen und für die aktuelle Situation nichts dafür können. Die Ausschreitungen vom letzten Freitag sind inakzeptabel und der Stadtrat verurteilt die Gewalt aufs Schärfste.»
Der Stadtrat appelliert an die Bevölkerung und insbesondere an die Jugendlichen, sich gegen die erneuten Aufrufe zu gewalttätigen Treffen zu stellen. Es solle zu keiner weiteren Eskalation kommen, bei der Unbeteiligte geschädigt werden. St.Gallen solle friedlich bleiben.
Die Stadtpolizei St.Gallen werde präsent sein, strafbares Verhalten verfolgen und Personen zur Anzeige bringen.
«Dass Junge die sozialen Kontakte trotz Polizeipräsenz auch friedlich pflegen können, hat der letzte Samstag bewiesen», so der Stadtrat weiter. «Gegen 150 junge Personen trafen sich in kleinen Gruppen verteilt über den ganzen Roten Platz. Der Abend blieb friedlich und die Polizei musste nicht eingreifen. Die verschiedenen Plätze in der ganzen Stadt St.Gallen dürfen und sollen im Rahmen der aktuellen Vorschriften genutzt werden. So ist es Jugendlichen erlaubt, sich in Gruppengrössen bis zu 15 Personen zu treffen. Die Pflege der Kontakte braucht keine Gewalt.»
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