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Hoffnungsträgerinnen und -träger im Gespräch

«Themen, zu denen man keine Meinung hat, gibt es für mich nicht»

Welche Kräfte werden die verschiedenen Parteien der Region schon bald prägen? In einzelnen Interviews stellen wir die Hoffnungsträgerinnen und -träger vor. Heute: Nadja Bolliger (*1998), FDP-Politikerin aus Romanshorn.

Marcel Baumgartner am 06. Juli 2022
  • Zivilstand: ledig

  • Ausbildung/Beruf: Sachbearbeiterin Finanzen / Studentin BSc Business Administration

  • Partei und Funktion: FDP.Die Liberalen / Ressort Finanzen in der Ortspartei Romanshorn

  • In der Partei seit: 2018

  • Hobbies: Musik

Hätten Sie schon immer eine Nähe zu der Partei, in der sich heute aktiv sind? Oder standen Sie dereinst auf einer anderen Seite?

Den liberalen Werten der FDP stand ich schon immer sehr nahe. Mein Vater war lange Jahre selbständig und ich denke, diese Tatsache hat mich auch geprägt. Arbeitsplätze und die Wirtschaftslage war dadurch auch ein Thema bei uns am Esstisch. Ich stand politisch nie auf einer anderen Seite.

Gab es einen bestimmten Auslöser, der bei Ihnen das Interesse für die Politik geweckt hat? Was war die Motivation, sich in einer Partei zu engagieren?

Einen bestimmten Auslöser gab es nicht. Zuhause oder bei Familienfeiern wird bei uns viel über Politik gesprochen und über aktuelle Themen diskutiert. Ich bin allgemein ein sehr interessierter und aufgeschlossener Mensch, daher musste das Interesse nicht speziell geweckt werden, es war sowieso schon vorhanden. Ein Schulfreund ist eines Tages auf mich zugekommen und hat mich gefragt, ob ich nicht der FDP beitreten möchte. Er selbst war zu diesem Zeitpunkt schon länger in der Partei aktiv. Da die Partei meine Haltung und Werte widerspiegelt und ich schon lange interessiert daran war, gab es für mich keinen Grund nicht beizutreten.

Wenn Sie Ihre Partei mit einer Schulnote bewerten müssten, wie würde die Benotung ausfallen?

Ich würde unserer Partei eine solide 5 geben. Ich finde unsere Partei macht gute Arbeit, bringt wichtige Themen auf den Tisch und geht diese aktiv an. Allerdings gibt es selbstverständlich auch noch Verbesserungspotential, allem voran in der Kommunikation. Ich finde wir müssen adressatengerechter kommunizieren.

Was benötigt es, damit diese Bewertung dereinst noch besser ausfällt?

Für mich sind klare Haltungen wichtig. Die FDP ist teilweise etwas zu zurückhaltend und Themen, zu denen man keine Meinung hat gibt es für mich nicht. Mir ist klar, dass nicht alles gleich weit oben auf der Prioritätenliste stehen kann, aber klare Haltung ist für mich das A und O.

Welche politischen Ambitionen haben Sie? In welcher Funktion würden Sie dereinst gerne aktiv sein?

Zurzeit kandidiere ich für den Stadtrat in Romanshorn. Diese Funktion würde ich mir gerne verdienen, da mich zum einen die Arbeit und die Herausforderung sehr reizt und zum anderen, weil es mir die Möglichkeit gibt, mich für Romanshorn aktiv einzusetzen. Im Vergleich zu den anderen Kandidaten habe ich schon Behördenerfahrung, da ich schon seit drei Jahren in der Einbürgerungskommission Romanshorn bin.

Wie fühlen Sie sich, wenn Sie merken, dass Sie falsch liegen?

Nun, das gehört hin und wieder auch dazu.

Schön ist es nicht, aber es ist mir wichtig dazu zu stehen. Fehler können allen passieren und man muss die Fähigkeit haben darüberzustehen. Je nach Fehlerkultur, welche man hat, oder einem vermittelt wurde, ist man dann in der Lage daraus zu lernen.

Möchten Sie eine neue Bekanntschaft in erster Linie von Ihren Qualitäten oder von Ihrer politischen Stossrichtung überzeugen?

Das kommt sicherlich darauf an, um was es geht. Grundsätzlich aber natürlich von meinen Qualitäten. Auch wenn man politisch das Heu nicht immer auf der gleichen Bühne hat, kann man sich trotzdem gut ergänzen.

Welche drei Punkte stehen aktuell ganz oben auf Ihrer politischen Pendenzenliste?

Lokalpolitisch natürlich die Stadtratswahlen und die Entwicklung von Romanshorn. Die BTS (Bodensee-Thurtal-Strasse), die leider nicht in den STEP aufgenommen wurde vom Bund und für die sich Thurgauer Politiker nochmals stark machen, ist mir ebenfalls ein Anliegen.

Und welche drei Punkte stehen auf der privaten Liste?

Verschiedenes. Zunächst steht das Sommerlager der Jubla Romanshorn auf dem Programm, wo ich in der Küche mein Bestes geben werde und im Anschluss an das Lager steht Prüfungsvorbereitung auf der Tagesordnung. Dazwischen möchte ich noch Freunde und Bekannte treffen und die Gesellschaft mit ihnen geniessen. Am liebsten irgendwo am See oder am Hafen von Romanshorn.

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Autor/in
Marcel Baumgartner

Marcel Baumgartner (*1979) ist Chefredaktor von «Die Ostschweiz».

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