Haben auch Sie im Januar auf Alkohol verzichtet? Dann befinden Sie sich in guter Gesellschaft. Das Ergebnis der Aktion «Dry January» in der Schweiz kann sich sehen lassen: Fast 98 Prozent möchten auch künftig weniger Alkohol konsumieren.
«Nie mehr.» Das denken sich wohl viele, wenn sie nach einer durchzechten Nacht verkatert aufwachen. Eine Weihnachtsfeier hier, ein Firmenfest dort, ein Apéro dazwischen: Der Dezember gehört zu den feuchtfröhlichen Monaten des Jahres.
Um einen Ausgleich zu schaffen, wurde die Challenge «Dry January» ins Leben gerufen. Das Konzept zum «Dry January» stammt aus Grossbritannien und wurde von der Organisation Alcohol Change UK ins Leben gerufen. In der Schweiz wird der «Dry January» von einer breiten Allianz, unter anderem aus Blauem Kreuz und Sucht Schweiz, umgesetzt und vom Bundesamt für Gesundheit unterstützt.
Dabei sollen sich die Teilnehmenden auf spielerische Art und Weise mit dem eigenen Alkoholkonsum befassen. Der «trockene» Monat Januar biete die Möglichkeit, etwas am eigenen Verhalten zu ändern – und die Vorteile daraus zu ziehen, schreibt das Blaue Kreuz St.Gallen-Appenzell dazu.
Weniger Alkohol
Nun ist der «Dry January» seit wenigen Tagen zu Ende. Und was bleibt? Sehr viel, wie das Blaue Kreuz in einer Mitteilung schreibt. Durch die Kampagne habe sich eine Art Community gebildet. Eine schweizweite Blitzumfrage verdeutliche, dass fast alle Teilnehmer, nämlich 98 Prozent, motiviert seien, auch künftig weniger Alkohol zu konsumieren. Nur gerade ein Sechstel plant angeblich, Ende Januar die Alkoholpause zu beenden.
Drei Viertel der Befragten gaben laut Blauem Kreuz an, besser schlafen zu können und über mehr Energie zu verfügen. Deshalb beabsichtigen viele, aus dem «Dry January» gleich einen «Dry February» zu machen.
Verharmlost von Gesellschaft
Die Beweggründe, sich an der Challenge zu beteiligen, sind übrigens vielfältig. Einige geben in den Sozialen Medien an, gerne einmal aus den Mustern auszubrechen. Oder aber die Neugier ist ausschlaggebend – was passiert mit dem Körper, wenn man einen Monat keinen Alkohol trinkt?
Zudem finden einige, dass Alkohol doch eher verharmlost werde. «Wir empfinden es kollektiv als normal, uns mit einem Nervengift zu betäuben.» Und andere wiederum möchten einfach ein Vorbild sein – und zwar, indem sie nicht gänzlich auf Alkohol verzichten, aber zumindest den Konsum einschränken.
(Bild: Depositphotos.com)
Manuela Bruhin (*1984) ist Redaktorin von «Die Ostschweiz».
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