Die Aktien des Vakuumventil-Herstellers VAT stehen am Donnerstag im frühen Geschäft unter Abgabedruck. Das Unternehmen hat am Morgen die Einführung von Kurzarbeit in den beiden Werken im Rheintal angekündigt, was die Investoren offenbar etwas vergrault.
Allerdings gilt zu beachten, dass die Aktie im bisherigen Jahresverlauf zu den Spitzenreitern im SPI gehört.
Bis um 09.30 Uhr fallen VAT um 3,5 Prozent auf 378,80 Franken zurück. Vom Tagestief bei 365,50 Franken haben sie sich damit bereits wieder deutlich erholt. Bis zum Börsenschluss vom gestrigen Mittwoch verzeichneten VAT eine positive Jahresbilanz von über +55 Prozent. Der Gesamtmarkt (SPI) steht derzeit 0,06 Prozent tiefer.
Um die Belegschaft von gut qualifizierten Mitarbeitern zu halten, hat VAT an den beiden Standorten in Haag für rund 650 Personen Kurzarbeit eingeführt, vorerst für drei Monate. Gleichzeitig hat das Unternehmen die Prognosen vom April für die nähere Zukunft bestätigt. VAT erwartet weiterhin, dass die Nachfrage im zweiten Semester 2023 gedämpft bleiben wird und eine Erholung erst 2024 einsetzen wird.
VAT befinde sich 2023 in einem schwierigen Geschäftsjahr, heisst es denn auch in einem Kommentar der Bank Vontobel, welche dabei auf den zyklischen Abschwung in der Halbleiterindustrie verweist.
Die Einführung von Kurzarbeit sollte dem Unternehmen aber helfen, eine EBITDA-Marge im angestrebten Zielban von 32 bis 37 Prozent zu erreichen, so Vontobel. VAT selber hat in der Mitteilung auch bekräftigt, dass im Gesamtjahr 2023 diese Marge am unteren Ende des Zielkorridors von 32 bis 37 Prozent zu liegen kommen sollte.
Die Bank zeigt sich ihrem Kommentar "überzeugt", dass VAT die führende Marktposition über den Zyklus hinaus weiter stärken werde. Das Momentum in der globalen Chipindustrie könnte laut Vontobel in den kommenden Monaten wieder positiv werden. Das würde bei VAT für ein anziehendes Geschäft bereits Ende 2023 sorgen oder spätestens Anfang 2024. Die Bank hält an der Einstufung "Buy" fest.
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