logo

Der Wasserkreislauf

Wasser: Nichts kann verloren gehen und gerade darum sollte man zu ihm Sorge tragen

Es ist ein ewiger Kreislauf: Ständig bewegen sich zwischen Himmel und Erde gewaltige Wassermassen. Die Trinkwasserqualität in der Schweiz ist gut. Wir alle können dazu beitragen, dass das so bleibt.

Michel Bossart am 22. September 2023

Ist die Wassermenge auf der Erde endlich? Könnte man – rein theoretisch – die Masse zählen, und wissen, dass es so und so viele Liter Wasser auf der Welt gibt? Die Antwort lautet: Wahrscheinlich ja. Denn man geht davon aus, dass ganz egal wie viel wir duschen, oder trinken, das Wasser nie «verloren» geht. Das nennt man auch «Wasserkreislauf». Etwas vereinfacht ausgedrückt heisst das: Wenn es regnet, fällt Wasser auf die Erde und versickert oder fliesst in grössere Gewässer. Die Sonne – der Motor des Prozesses – erwärmt Seen, Ozeane und auch die Erde, das Wasser verdunstet wieder, neue Regenwolken werden gebildet und der Kreislauf beginnt von vorne. Ständig bewegen sich gewaltige Mengen von Wasser zwischen Meer, Land und Luft und kein Tropfen geht dabei verloren; das Wasser ändert lediglich seinen Aggregatszustand.

Trinkwasserverbrauch in der Schweiz

Das Bundesamt für Statistik stellt fest, dass die Schweiz 2021 insgesamt 914 Millionen Kubikmeter Trinkwasser verbraucht hat. Dass sind 914'000'000'000 oder 914 Milliarden Liter Wasser. Die Statistik zeigt auch, dass der Wasserverbrauch ab ungefähr der Jahrtausendwende tendenziell abnimmt. 1980 lag der Verbrauch noch bei 1103 Milliarden Litern; im Jahr 2000 noch bei 1066 Millionen Kubikmeter Wasser. Das ist ein Rückgang seit 1990 um 21 Prozent. Lag 1990 der Tagesverbrauch pro Kopf noch bei 472 Litern pro Person, waren es 2021 noch 287 Liter. Dies nicht, weil wir weniger Wasser tränken, sondern weil der Verbrauch effizienter geworden sei, heisst es auf der Seite des Bundesamtes für Statistik.

Rund 80 Prozent des Schweizer Trinkwassers stammt aus dem Grundwasser, die Hälfte davon ist Quellwasser. Der Rest des Trinkwassers wird direkt aus Seen und Flüssen gewonnen. In den Verbrauchszahlen des Bundesamtes fehlen allerdings die Mengenangaben des Wassers, das durch Eigenförderung gewonnen wurde. Ebenfalls nicht miteingerechnet ist das Wasser, das im Ausland für die Herstellung importierter Produkte verbraucht wurde.

Gute Qualität, aber…

Dass die Qualität des Schweizer Trinkwassers gut bleibt, dafür sorgt das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV). Es legt nämlich die gesetzlichen Bestimmungen fest, die sicherstellen, dass Trinkwasser keine Gefahr für die Gesundheit der Konsumenten darstellt. Gemeinsam mit dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) definieren sie Trinkwasser betreffende Ziele entlang der UNO-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Alle drei Jahre muss ein Land eine Auswertung der gesundheitlichen Aspekte von Trinkwasser und der damit verbundenen Wasserbewirtschaftung vornehmen. Der neuste Bericht über die Jahre 2019 bis 2021 zeige, schreibt das BLV, dass die Schweiz bei der Zielerreichung dank der hohen Qualität der Wasserressourcen und des abgegebenen Trinkwassers sowie der bestehenden Infrastruktur auf Kurs sei. Nach wie vor bestünden aber Herausforderungen, die den Klimawandel, die Prävention eines lokalen Wassermangels, den Schutz von Wasserressourcen und die Reduktion von Mikroverunreinigungen in Gewässern und Trinkwasser betreffen.

Einfache Massnahmen für das Trinkwasser

Jeder kann etwas dazu beitragen, dass die Trinkwasserqualität gut bleibt und kein unnötiges Wasser verschwendet wird: Tröpfelnde Wasserhähne reparieren, keine Speiseöle, Lacke und andere Abfälle in den Abfluss oder ins WC leeren, Medikamente und Putzmittel nicht über das WC oder den Ausguss entsorgen und im eigenen Garten oder auf dem Balkon auf Pestizide und Dünger verzichten beziehungsweise nur biologische Produkte verwenden. Textilien, Windeln, Speisereste und Katzensand können Entwässerungsanlagen verstopfen oder sich im Kanalnetz ablagern und den Betrieb beeinträchtigten und dürfen in keinem Fall über den Abguss oder das WC entsorgt werden.

Dass Trinkwasser grundsätzlich nicht verschmutzt werden darf, ist im Gewässerschutzgesetz (Art. 6, Abs. 1) geregelt. Gemässe diesem Gesetz müssen auch Abwasserleitungen unterhalten und auf ihre Funktionstüchtigkeit kontrolliert werden. Denn aus undichten Leitungen können verunreinigte Abwässer austreten und das Grundwasser ebenfalls gefährden.

Dieser Artikel wurde durch ASA-Service AG, Abwasser und Umwelttechnik, St.Gallen, ermöglicht.

Einige Highlights

Uzwilerin mit begrenzter Lebenserwartung

Das Schicksal von Beatrice Weiss: «Ohne Selbstschutz kann die Menschheit richtig grässlich sein»

am 11. Mär 2024
Im Gespräch mit Martina Hingis

«…und das als Frau. Und man verdient auch noch Geld damit»

am 19. Jun 2022
Das grosse Gespräch

Bauernpräsident Ritter: «Es gibt sicher auch schöne Journalisten»

am 15. Jun 2024
Eine Analyse zur aktuellen Lage

Die Schweiz am Abgrund? Wie steigende Fixkosten das Haushaltbudget durcheinanderwirbeln

am 04. Apr 2024
DG: DG: Politik

«Die» Wirtschaft gibt es nicht

am 03. Sep 2024
Gastkommentar

Kein Asyl- und Bleiberecht für Kriminelle: Null-Toleranz-Strategie zur Sicherheit der Schweiz

am 18. Jul 2024
Gastkommentar

Falsche Berechnungen zu den AHV-Finanzen: Soll die Abstimmung zum Frauenrentenalter wiederholt werden?

am 15. Aug 2024
Gastkommentar

Grenze schützen – illegale Migration verhindern

am 17. Jul 2024
Sensibilisierung ja, aber…

Nach Entführungsversuchen in der Ostschweiz: Wie Facebook und Eltern die Polizeiarbeit erschweren können

am 05. Jul 2024
Pitbull vs. Malteser

Nach dem tödlichen Übergriff auf einen Pitbull in St.Gallen: Welche Folgen hat die Selbstjustiz?

am 26. Jun 2024
Politik mit Tarnkappe

Sie wollen die angebliche Unterwanderung der Gesellschaft in der Ostschweiz verhindern

am 24. Jun 2024
Paralympische Spiele in Paris Ende August

Para-Rollstuhlfahrerin Catherine Debrunner sagt: «Für ein reiches Land hinkt die Schweiz in vielen Bereichen noch weit hinterher»

am 24. Jun 2024
Politik extrem

Paradox: Mit Gewaltrhetorik für eine humanere Gesellschaft

am 10. Jun 2024
Das grosse Bundesratsinterview zur Schuldenbremse

«Rechtswidrig und teuer»: Bundesrätin Karin Keller-Sutter warnt Parlament vor Verfassungsbruch

am 27. Mai 2024
Eindrucksvolle Ausbildung

Der Gossauer Nicola Damann würde als Gardist für den Papst sein Leben riskieren: «Unser Heiliger Vater schätzt unsere Arbeit sehr»

am 24. Mai 2024
Zahlen am Beispiel Thurgau

Asylchaos im Durchschnittskanton

am 29. Apr 2024
Interview mit dem St.Galler SP-Regierungsrat

Fredy Fässler: «Ja, ich trage einige Geheimnisse mit mir herum»

am 01. Mai 2024
Nach frühem Rücktritt: Wird man zur «lame duck»?

Exklusivinterview mit Regierungsrat Kölliker: «Der Krebs hat mir aufgezeigt, dass die Situation nicht gesund ist»

am 29. Feb 2024
Die Säntis-Vermarktung

Jakob Gülünay: Weshalb die Ostschweiz mehr zusammenarbeiten sollte und ob dereinst Massen von Chinesen auf dem Säntis sind

am 20. Apr 2024
Neues Buch «Nichts gegen eine Million»

Die Ostschweizerin ist einem perfiden Online-Betrug zum Opfer gefallen – und verlor dabei fast eine Million Franken

am 08. Apr 2024
Gastkommentar

Weltweite Zunahme der Christenverfolgung

am 29. Mär 2024
Aktionswoche bis 17. März

Michel Sutter war abhängig und kriminell: «Ich wollte ein netter Einbrecher sein und klaute nie aus Privathäusern»

am 12. Mär 2024
Teuerung und Armut

Familienvater in Geldnot: «Wir können einige Tage fasten, doch die Angst vor offenen Rechnungen ist am schlimmsten»

am 24. Feb 2024
Naomi Eigenmann

Sexueller Missbrauch: Wie diese Rheintalerin ihr Erlebtes verarbeitet und anderen Opfern helfen will

am 02. Dez 2023
Best of 2023 | Meine Person des Jahres

Die heilige Franziska?

am 26. Dez 2023
Treffen mit Publizist Konrad Hummler

«Das Verschwinden des ‘Nebelspalters’ wäre für einige Journalisten das Schönste, was passieren könnte»

am 14. Sep 2023
Neurofeedback-Therapeutin Anja Hussong

«Eine Hirnhälfte in den Händen zu halten, ist ein sehr besonderes Gefühl»

am 03. Nov 2023
Die 20-jährige Alina Granwehr

Die Spitze im Visier - Wird diese Tennisspielerin dereinst so erfolgreich wie Martina Hingis?

am 05. Okt 2023
Podcast mit Stephanie Stadelmann

«Es ging lange, bis ich das Lachen wieder gefunden habe»

am 22. Dez 2022
Playboy-Model Salomé Lüthy

«Mein Freund steht zu 100% hinter mir»

am 09. Nov 2022
Neue Formen des Zusammenlebens

Architektin Regula Geisser: «Der Mensch wäre eigentlich für Mehrfamilienhäuser geschaffen»

am 01. Jan 2024
Podcast mit Marco Schwinger

Der Kampf zurück ins Leben

am 14. Nov 2022
Hanspeter Krüsi im Podcast

«In meinem Beruf gibt es leider nicht viele freudige Ereignisse»

am 12. Okt 2022
Stölzle /  Brányik
Autor/in
Michel Bossart

Michel Bossart ist Redaktor bei «Die Ostschweiz». Nach dem Studium der Philosophie und Geschichte hat er für diverse Medien geschrieben. Er lebt in Benken (SG).

Hier klicken, um die Mobile App von «Die Ostschweiz» zu installieren.