Franziska Ryser.
Beim Kampf rund um die zwei St.Galler Ständeratssitze steigt eine weitere Partei ins Rennen: Die Grünen. Ihre Kandidatur verkünden sie offiziell am Montag. Klar ist aber jetzt schon: Es wird eine Frau sein. Alles andere als eine der Top-Kandidatinnen auf der Nationalratsliste wäre eine Überraschung.
Die Ständeratswahlen vom 20. Oktober dürften spannend werden. Neben den beiden Bisherigen, Paul Rechsteiner (SP) und Benedikt Würth (CVP), treten mindestens noch drei weitere Kandidaten an. Die FDP hat mit der Nomination von Unternehmer und Nationalrat Marcel Dobler bereits vermittelt, dass sie nicht mit einer reinen Alibi-Kandidatur mitmischen will. Und auch die SVP setzt mit Nationalrat Roland Rino Büchel auf einen ihrer Top-Politiker.
Seit Freitagmorgen ist nun klar, dass auch die Grünen ein Wörtchen mitreden wollen. Sie werden am Montag in einer Medienkonferenz verkünden, «warum die Grüne-Vertretung im Ständerat für den Kanton St.Gallen eine gute Sache ist» – und, «warum die vorgeschlagene Kandidatin die Richtige für das Amt ist».
Damit ist klar: Die Grünen treten an. Und zwar mit einer Frau. Einen Namen nennt die Partei vorgängig nicht. Mit Blick auf die bereits eingereichte Nationalratsliste fallen aber insbesondere zwei Namen auf: Franziska Ryser und Yvonne Gilli.
Ryser belegt mit Jahrgang 1991 als jüngste aller Kandidatinnen und Kandidaten den ersten Listenplatz und gilt als grosse Nachwuchshoffnung der St.Galler Grünen. Mit einer Ständeratskandidatur der Stadtparlamentarierin hätte die Partei gleich mehrere Trümpfe in der Hand: Sie kann das Thema «Klimawandel» zum Schwerpunkt erklären, eine grössere Frauenvertretung in der kleinen Kammer fordern und gleichzeitig auch noch die Jugend-Karte ausspielen.
Beim dritten Punkt muss die zweite mögliche Kandidatin, Yvonne Gilli, mit Jahrgang 1957 passen. Anders als Ryser könnte sie aber ihre Erfahrung in den Ring werfen. Gilli ist seit 2000 Mitglied bei den Grünen des Kantons St. Gallen und sass im Gemeinderat der Stadt Wil von 2000 bis 2005. Von 2004 bis 2007 war sie Kantonsrätin in St. Gallen und von 2007 bis 2015 Mitglied im Nationalrat. Auf der Nationalratsliste wurde Gilli als zweite Frau hinter Ryser auf Platz 3, hinter dem einstigen Ständeratskandidaten Patrick Ziltener, gesetzt.
Mit der Kandidatur der Grünen werden sowohl SP als auch CVP einige Stimmen einbüssen, was sich vorteilhaft auf die Ergebnisse von Roland Rino Büchel und Marcel Dobler auswirken dürfte.
Mit welcher Kandidatin die Grünen antreten werden, publizieren wir am Montag im Anschluss an die Medienkonferenz auf «Die Ostschweiz».
Franziska Ryser.
Yvonne Gilli.
Marcel Baumgartner (*1979) ist Chefredaktor von «Die Ostschweiz».
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