Der neue FCSG-Trainer Enrico Maassen wurde am Mittwoch offiziell der Mannschaft und Medien vorgestellt. Der 40-Jährige über seine Motivation, Ziele – und weshalb er den kleineren Schweizer Club den grösseren deutschen vorgezogen hat.
Eno oder doch Enrico? Eine kurze Verwirrung gab es zu Beginn der Medienkonferenz, bei welcher Enrico Maassen offiziell als neuer Trainer des FCSG in den heimischen Hallen vorgestellt wurde. Sowohl Präsident Matthias Hüppi als auch Sportchef Roger Stilz nannten das neue Gesicht jedoch stets «Eno» - und die Abkürzung ist dem gebürtigen Norddeutschen tatsächlich lieber, wie er gegenüber den Medien erklärte. «Ich werde seit Kindestagen so genannt», sagt er lachend. Und auch daran, dass die Medienkonferenz nun auf hochdeutsch abgehalten wird, muss sich wohl der eine oder andere nach sechs Jahren mit dem Vorgänger Peter Zeidler erst gewöhnen.
Viele Abo-Verkäufe
Matthias Hüppi führte aus, dass der Club sehr froh sei, in Enrico Maassen den passenden neuen Trainer gefunden zu haben. Er vergass jedoch nicht, seinen Vorgänger entsprechend zu würdigen. «Die Art und Weise, wie Peter Zeidler Fussball spielen liess, hat die Menschen magisch angezogen.» Dies zeigt sich wohl auch in den neusten Zahlen der Abo-Verkäufe: Bereits wurden 11'000 davon verkauft – und damit liegt die Zahl um einen Drittel höher als im letzten Jahr zum gleichen Zeitpunkt. «Das ist eine unglaublich hohe Zahl. Sie zeigt das grosse Vertrauen, das uns entgegengebracht wird – führt jedoch auch zu einer Verpflichtung unsererseits, damit wir das Vertrauen rechtfertigen können.»
Attraktiver Verein
Roger Stilz erklärte, dass insgesamt acht mögliche Trainer auf seiner «Longlist» standen. Als feststand, dass Peter Zeidler dem Verein definitiv den Rücken kehrt, verkleinerte sich die Liste auf drei Kandidaten – aus dem In- und Ausland. «Es ist nicht selbstverständlich, dass ein Verein schlussendlich den Trainer erhält, den er möchte. Es freut uns deshalb sehr, dass es geklappt hat.» In den Verhandlungen habe er gespürt, dass der FCSG extrem an Attraktivität gewonnen habe.
Dass Enrico Maassen schliesslich das Rennen machte, sei darauf zurückzuführen, dass sich seine Werte und jene des Vereins decken würden. Das gewünschte Trainerprofil legte den Fokus auf die Kultur und die Kompetenz. Eine offene Kommunikation und ein mutiges, intensives Spiel hätte auch der Norddeutsche in der Vergangenheit bewiesen.
Schweiz vs. Deutschland
Auch der 40-Jährige zeigt sich über seine neue Stelle erfreut. Vom ersten Tag an habe er sich in der Ostschweiz wohlgefühlt. «Es ist oftmals eine Floskel, aber ich möchte an dieser Stelle wirklich betonen, dass ich solche netten Gespräche, wie ich sie mit dem FCSG geführt habe, in dieser Art und Weise noch nie erlebt habe», so Maassen. Weshalb er dem eher kleineren Schweizer Club einem deutschen vorgezogen hätte, wurde er von Medienvertretern gefragt. Den Schritt ins Ausland war für ihn wichtig, und die bereits erwähnten deckungsgleichen Ansichten hätten den Ausschlag gegeben.
Kurze Vorbereitung
Am Mittwoch wurde Maassen der Mannschaft offiziell vorgestellt. «Ich freue mich, dass die Spieler nach den Ferien so energiegeladen sind. Die Vorbereitungszeit ist mit fünf Wochen kurz, und anschliessend geht es gleich Schlag auf Schlag.»
Maassen, der sich selber als «anfassbar» und Familienmensch beschreibt, hat den Co-Trainer Sebastian Block bereits seit 2018 an seiner Seite. So wird es auch beim FCSG bleiben, «damit ich mich voll und ganz auf das Spiel und die Spieler konzentrieren kann». Daneben stossen Marvin Compper und Jonas Maier neu zum FC St.Gallen 1879. Torwarttrainer Stefano Razzetti komplettiert das fünfköpfige Trainerteam. Ernst gilt es für die Mannschaft dann am Samstag, 20. Juli 2024, in Winterthur.
Manuela Bruhin (*1984) ist Redaktorin von «Die Ostschweiz».
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