Die Sozialhilfequote nimmt im Kanton Thurgau seit 2017 laufend ab – so auch im vergangenen Jahr. Dank weniger Bezügerinnen und Bezügern waren die Ausgaben für Sozialhilfe ebenfalls tiefer.
2022 bezogen im Kanton Thurgau erneut weniger Personen finanzielle Leistungen aus der Sozialhilfe. Seit 2017 nimmt diese Zahl Jahr für Jahr ab. Diese Entwicklung dürfte zuletzt und in den Jahren vor der Coronapandemie der guten Lage auf dem Arbeitsmarkt zu verdanken sein. 2020 und 2021 haben wahrscheinlich die Massnahmen zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie eine starke Beanspruchung der Sozialhilfe verhindert. Insgesamt bezogen 3'371 Personen mindestens einmal im Laufe des Jahres 2022 finanzielle Leistungen aus der Sozialhilfe.
Sozialhilfequote bei 1.2 %
Die Sozialhilfequote – das ist der Anteil der unterstützten Personen an der Wohnbevölkerung – sank 2022 auf 1,2 % (2021: 1.3 %) und erreichte damit den tiefsten Wert seit Beginn der Sozialhilfestatistik 2005. Im Vergleich zu den anderen Kantonen ist die Sozialhilfequote im Thurgau tief. In den Thurgauer Gemeinden war die Sozialhilfequote in Arbon (2.8 %) am höchsten, gefolgt von Romanshorn (2.3 %) und Frauenfeld (2.2 %). In kleineren Gemeinden ist die Sozialhilfequote oft tiefer als in grösseren.
Dank weniger Bezügern auch tiefere Ausgaben
Die Abnahme bei den Bezügerinnen und Bezügern wirkte sich auf die Ausgaben aus. Die Brutto-Sozialhilfeausgaben der Thurgauer Gemeinden – das heisst die insgesamt im Rechnungsjahr ausbezahlten Unterstützungsleistungen – sanken 2022 um 2.3 Millionen Franken auf 74.6 Millionen Franken (-3.0 %). Netto – das heisst abzüglich Rückerstattungen durch ehemalige Sozialhilfebeziehende und von bevorschussten Leistungen – gingen die Ausgaben ebenfalls zurück (-3.4 Millionen Franken oder -11.9 %). Insgesamt wendeten die Thurgauer Gemeinden netto 25.4 Millionen Franken für Sozialhilfe auf. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl waren es im Schnitt 88 Franken (2021: 101 Franken).
Zusätzliche Leistungen für Personen mit Schutzstatus S
Zusätzlich zu den Bruttoausgaben von 74.6 Millionen Franken wendeten die Thurgauer Gemeinden brutto 15.5 Millionen Franken für Sozialhilfeleistungen an Personen mit Schutzstatus S auf. Mit Staatsbeiträgen und Rückerstattungen erzielten die Gemeinden netto einen Überschuss von insgesamt 5.6 Millionen Franken. Zu beachten ist, dass Staatsbeiträge und Rückerstattungen teilweise zeitverzögert in die Gemeinderechnung einfliessen.
(Bild: Archiv)
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