Wer möchte nicht weniger Steuern zahlen? Leserin Eliane Keller-Hollenstein denkt nicht, dass mit dieser Oppositionspolitik der Bevölkerung von Wil ein Dienst erwiesen wird.
Wenn ich über die anstehenden Projekte nachdenke, die in den folgenden Jahren umgesetzt werden, dann kommen grosse Ausgaben auf uns zu. Infrastrukturen, die in den letzten Jahren aufgegleist wurden, werden in naher Zukunft umgesetzt. Mit der geplanten Fernwärme (von Fr. 75 Mio), den Erweiterungsbauten für unsere Schulen, den Agglomerationsmassnahmen und der neuen Unterführung Hubstrasse, nenne ich nur einige der grossen anstehenden Investitionen.
Zudem profitiert unsere Stadt seit Jahren von saftigen Gewinnen der TB Wil, in den kommenden Jahren werden jedoch pro Jahr 2,5 Mio weniger Gewinn an die Stadt Wil fliessen. Bereits im Budget 2024 rechnet Wil mit einem Fehlbetrag von 3,6 Millionen Franken. Eine Steuersenkung ist deshalb verfrüht und nicht gerechtfertigt.
Eine Steuersenkung bedeutet eine jährliche Mindereinnahme von 1,8 Mio und somit stehen weniger Mittel für nicht gebundene Aufwendungen zur Verfügung. Bei den gebundenen Kosten wie bei der Verwaltung, der Bildung oder bei der öffentlichen Sicherheit ist eine Einsparung nicht umsetzbar. Denn dies ist lediglich bei den nicht zwingenden Ausgaben, wie z.B. Beiträge an Sport-, Kultur- oder Quartiervereine, Ski- und Klassenlager aber auch die Angebote für ältere Menschen, möglich.
Ich hoffe, dass sich die Wählerinnen und Wähler der Stadt Wil vorausschauend und nachhaltig gegen die Steuersenkung entscheiden.
Eliane Keller-Hollenstein, Wil, Präsidentin Die Mitte Wil
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