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Seit rund zwei Jahrzehnten sammelt der Thurgauer Roman Güttinger Filmrequisiten. Sie füllen mittlerweile fünf Lagerhallen.
Zottelige Monster, schwarzglänzende Roboterkrieger, einäugige Zyklopen, unzählige Gegenstände aus Hollywood-Filmen findet man in der Sammlung von Roman Güttinger. Der gebürtige Frauenfelder lebt mittlerweile in Zürich und arbeitet dort als Head of Sales in einer Filmdistributionsfirma.
In seiner Geburtsstadt nahm seine Passion für Utensilien aus Filmen ihren Anfang. Zwei Lagerräume hat er damit im Laufe der Jahre gefüllt. Darin findet man etwa die Samtpfote eines Glücksdrachens aus der Verfilmung von Michael Endes Abenteuerroman «Die unendliche Geschichte». Und auch die Turnschuhe, mit denen Forrest Gump im gleichnamigen Erfolgsfilm als gutmütiger Tolpatsch durch die Politik irrte, haben hier einen Ehrenplatz gefunden. Zudem hat er rund 1000 Originalzeichnungen von Filmproduktionen zusammengetragen.
Keine kommerziellen Interessen
In Winterthur und in Zürich sind Güttingers Filmenutensilien in drei weiteren Hallen untergebracht. Den Wert seiner Sammlung kann er nicht beziffern. Im Gespräch stellt er klar, dass es ihm mit seiner Passion nicht ums grosse Geld geht.
Gelegentlich tauscht oder verkauft er Sammlerstücke, etwa an der Filmbörse im Zürcher Volkshaus. Den grossen Gewinn macht er dabei nicht. Vielmehr geniesst der 53-Jährige die Freude und die Begeisterung der Besucherinnen und Besucher seines Standes. Auch über die Sozialen Medien bietet er gelegentlich Einzelstücke aus seiner Sammlung zum Kauf und Tausch an.
(Bild: zVg.)
Schon als kleiner Bub wollte Güttinger im Lichtspieltheater in erster Linie wissen, wie es möglich ist, dass ein brüllender Riesengorilla namens King Kong auf der Leinwand glaubwürdig zwischen den Wolkenkratzern einer Millionenstadt herumstampft.
Die Tricks der kalifornischen Illusionsindustrie kennt er mittlerweile aus eigener Erfahrung. In Hollywood wirkte er in zwei Grossproduktionen («Spider-Man» und der James-Bond-Film «Quantum of Solace») als Statist mit.
Darüber hinaus durchlief er dort auch eine Regieausbildung und konnte im Jahr 2000 sogar einen eigenen Kurzfilm in den Universal Studios drehen. Thema war eine Beziehungsgeschichte. Später inszenierte er in der Schweiz auch zwei Musikvideos.
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Türöffner zum kalifornischen Filmmekka war ursprünglich HR Giger. Seit dem Schweizer Maler und Plastiker 1980 ein Oscar für die visuellen Effekte im verfilmten Weltraumdrama «Alien» verliehen wurde, gehört er gewissermassen zum Olymp Hollywoods. Güttinger hatte den Schöpfer surrealer düsterer Traumlandschaften und morbider sogenannter Biomechanoiden persönlich kennengelernt. Der Bündner Kunstschaffende verstarb im Jahr 2014.
Der Traum vom eigenen Museum
Güttinger hat sich im Laufe der Jahre in der Filmbranche international ein grosses Netzwerk aufgebaut. So zählt er etwa verschiedene für Spezialeffekte Verantwortliche zu seinen Freunden. Sie vermitteln ihm immer wieder neue Exponate für seine Sammlung. Und sie zeigten ihm auch, wie die Kulissen zu fernen Sternen- oder Sagenwelten erschaffen werden, in denen aufwändig maskierte Schauspieler überzeugend lieben und kämpfen.
Der grosse Traum des Kinofans ist ein eigenes Museum, um dort all seine Schätze dem Publikum zugänglich zu machen. Bisher fehlen ihm dafür ein Inverstor sowie ein geeigneter Platz. Er hofft, dass ihm beides eines Tages zur Verfügung steht.
(Bilder: PD)
Adrian Zeller (*1958) hat die St.Galler Schule für Journalismus absolviert. Er ist seit 1975 nebenberuflich, seit 1995 hauptberuflich journalistisch tätig. Zeller arbeitet für diverse Zeitschriften, Tageszeitungen und Internetportale. Er lebt in Wil.
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