Nach dem überraschenden Terroranschlag der Hamas auf Israel und die daraus resultierenden Unruhen im Nahen Osten hat das Wort «Frieden» zwar Hochkonjunktur, doch nicht weniger auch der Verlust der Hoffnung auf Frieden. Deshalb die Frage: Wo ist und war Gott?
Wenn wir diese Frage ehrlich und ohne Emotionen beantworten, dann müssen wir festhalten, dass der Initiator von Krieg und Unfrieden der Mensch ist und nicht Gott. Gott kann unmöglich der Grund für Krieg und Unfrieden sein - im Kleinen, wie im Grossen, denn «Gott ist die Liebe» (vgl. 1 Joh 1).
Doch deswegen ist er nicht abwesend, sondern überall dort, wo Liebe aufleuchtet: dort, wo Friedensbemühungen, aufrichtige Versuchung der Versöhnung geschieht; dort, wo geschwisterliche Hilfe angeboten wird; dort, wo das Gebet für die Feinde aus dem Herzen strömt; dort, wo Männer und Frauen vernünftig miteinander reden…
Exakt diese Dimensionen greift der heilige Benedikt, unser Ordensvater, auf, wenn er uns im Kleinen, für eine Mönchsgemeinschaft, Werkzeuge des Friedens «anvertraut». Er lässt seine Mitbrüder wissen, noch «vor Sonnenuntergang Frieden zu schliessen». Ferner empfiehlt er, «dem Frieden nachzujagen», eine Sehnsucht dafür im Herzen zu tragen sowie «die eigenen Schwächen anzuerkennen», dann werden alle Frieden finden.
Der Psalmenbeter aus dem Alten Testament bringt das mit folgenden Worten auf den Punkt: «Lass ab vom Bösen und tu das Gute, trachte nach Frieden und such ihn zu ergreifen» (Ps 38).
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