Unter Weltumseglern gelten die wilden Marquesas-Inseln in den blauen Weiten des Südpazifiks als Geheimtipp, als absolutes Must. Ab und zu gehen auch Kreuzfahrtschiffe vor Anker.
Auf kurzen Landgängen lässt man Touristen wohldosiert an ihrem Mythos schnuppern – meist sind es Begegnungen irgendwo zwischen Faszination und Ablehnung. Die Marquesas lassen ihre Besucher nicht kalt. Seit eh und je.
Der sagenumwobene Archipel, 1500 km nördlich von Tahiti, gilt für viele als Inbegriff des Südseetraumes schlechthin. Die Inselnamen klingen wie Musik: Hiva Oa, Fatu Hiva, Nuku Hiva, Ua Pou, Eiao, Hatutaa, Ua Huka. Basaltschwarz ragen ihre Bergzacken in den Südseehimmel, erloschene Vulkane, über 7 Millionen Jahre alt. Schroffe Felswände weisen Besucher ab, lassen Meereswogen donnernd und krachend an ihren Füssen zerschellen. Schützend stehen sie vor verborgenen Naturschätzen tief im Innern: blühende Paradiesgärten, zerfurchte Schluchten, stiebende Wasserfälle, Traumbuchten und üppige Täler bewohnt von den Maoris, den Nachfahren der Ureinwohner.
Erst waren es Seefahrer, die auf der Suche nach Matrosen hier anlegten. Dann liess sich Robert Louis Stevenson von den atemberaubenden Landschaftsszenarien zu seinem Roman «Die Schatzinsel» inspirieren. Auch Jack London, Hermann Melville, Jaques Brel, Abenteurer und Träumer erlagen der Magie dieser verwunschenen Inselwelt. Manche von ihnen glaubten auf der Suche nach dem Paradies hier die Endstation ihrer Sehnsucht gefunden zu haben. Paul Gauguin, begraben auf Hiva Oa, brach alle Brücken hinter sich ab, wähnte sich am Ziel seiner Träume – eine fatale Illusion: Seine Ausschweifungen, sein Lebensstil und seine sexuellen Exzesse stiessen bei den Einheimischen auf offene Ablehnung. Gauguin zerbrach an sich selbst, verfiel dem Alkohol, starb einsam und geschlechtskrank im vermeintlichen Paradies. Seine Suche nach dem Glück irritiert die Einheimischen bis heute. Für viele von ihnen liegt es nicht in exotischer Ferne, sondern in uns selbst.
Der Südseespezialist Hansjörg Hinrichs bereist Ozeanien seit über 30 Jahren. 2017 erschien sein Bildband «Sehnsucht Südsee». Als Impulsreferent zeigt er auf was nicht nur Manager von Urvölkern lernen können. Seine Reisemanufaktur PACIFIC SOCIETY bietet exklusive Erlebnisreisen in die Südsee an.
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