Während des Zweiten Weltkriegs kam es in der Ostschweiz zu mehreren Landungen und Abstürzen von Militärflugzeugen. Heute in unserer Serie: Eine führerlose Maschine mit dem Stammkennzeichen RI+ZA, die zwei Minuten nach Mitternacht Wienacht abstürzte.
In seinem Buch widmet sich der Ostschweizer Dani Egger den Landungen und Abstürzen von fremden Militärflugzeugen in der Schweiz während des Zweiten Weltkriegs. «Die Ostschweiz» schildert in einer Serie einige Ereignisse aus unserer Region. Als Vertiefung finden Sie hier das Interview mit Dani Egger. Das Buch bestellen können Sie hier.
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Kurz nach dem Einflug über den Bodensee aus Richtung Friedrichshafen, stürzte eine unbekannte Maschine 2 Minuten nach Mitternacht auf Schweizer Gebiet bei Wienacht AR ab. Dabei wurde das Flugzeug restlos zertrümmert. Einzelne Trümmer brannten aus. Die Untersuchung der Trümmerteile ergab nicht die geringsten Anhaltspunkte auf eine Besatzung. Diese musste vorher über deutschem Gebiet abgesprungen sein.
Aus den Aufzeichnungen im Bordbuch, das noch intakt geblieben war, ging hervor, dass es sich um die Besatzung von Unteroffizier von Freden, 13.IV/KG 6 gehandelt hatte. Diese war am Vortag in Rheinseelen gestartet. Zweck und Ziel des Fluges sind nicht mehr zu ermitteln. Die Maschine trug die Stammkennzeichen RI+ZA und das Verbandskennzeichen 3E+DX.
Ereignisdatum: 26.4.1944
Ereigniszeit: 00.02
Nation: Deutschland
Flugzeugart: Bomber
Flugzeugtyp: Junkers Ju 188
Flugzeugbezeichnung: Junkers Ju 188 E-1
Einteilung: 13. Staffel, IV. Gruppe, Kampfgeschwader 6
Basis: Rheinsehlen (DE)
Auftrag: Nacht-Übungsflug
Einsatzziel: Rheinsehlen (DE)
Rückkehr: in der Schweiz verschrottet
Besatzung: Pilot: Günther von Freden (über Deutschland abgesprungen), Co-Pilot: Günther Werner (über Deutschland abgesprungen), Funker: Günther Tietz (über Deutschland abgesprungen), Schütze: Heinrich Ohlemeyer (über Deutschland abgesprungen), Schütze: Friedo Hansen (über Deutschland abgesprungen)
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