Die gebürtige Teufenerin und Finma-Geschäftsleitungsmitglied Johanna Preisig hat sich entschlossen, die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht zu verlassen. Die Nachricht kommt kurz nach dem Rücktritt des Finma-Direktors und weiteren Abgängen.
Die gebürtige Teufenerin Johanna Preisig habe sich entschlossen, die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) zu verlassen. Das meldet die Behörde heute in einer Medienmitteilung.
Die bisherige Leiterin des Finma-Geschäftsbereichs Strategische Grundlagen habe sich nach fast zehn Jahren erfolgreicher Arbeit für die Behörde dazu entschieden, sich beruflich neu zu orientieren, so die Finma. Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung der Finma danken Johanna Preisig für ihren «wertvollen Beitrag während ihrer Zeit bei der Finma».
Leiterin der strategischen Grundlagen
Johanna Preisig leitete seit März 2020 den Geschäftsbereich Strategische Grundlagen. In diesem Geschäftsbereich sind die Abteilungen Regulierung, Internationales, Recht & Compliance sowie das Generalsekretariat und die Kommunikation der Finma zusammengefasst.
Die 47-jährige Juristin war seit 2014 im Bereich Solvenz und Kapital von Banken für die Finma tätig. 2016 übernahm sie eine Leitungsfunktion im Geschäftsbereich Recovery und Resolution und trieb insbesondere die Recovery- und Resolution-Planung von systemrelevanten Banken weiter.
Der abtretende Direktor dankt
Finma-Direktor Urban Angehrn hält fest: «Ich danke Johanna Preisig für ihre langjährige, wertvolle Arbeit für die Finma. Johanna hat den Geschäftsbereich Strategische Grundlagen in äusserst anspruchsvollen Zeiten umsichtig und mit enormem Engagement geführt. Sie hat für die Finma in allen Bereichen Wichtiges in hoher Qualität geleistet. Wir bedauern Johannas Entscheid, die Finma zu verlassen sehr und wünschen ihr für ihre Zukunft alles Gute.»
Johanna Preisig werde der Finma für eine geordnete Übergabe aller Geschäfte weiter zur Verfügung stehen. Die Finma werde über ihre Nachfolge informieren.
Berichte über Turbulenzen
Eine Anfrage für eine Stellungnahme lässt Johanna Preisig vorläufig unbeantwortet. In nationalen Medien war in den vergangenen Tagen und Wochen über Turbulenzen in den oberen Etagen der Finma unter Präsidentin Marlene Amstad zu lesen, so im «Tages-Anzeiger» und in der NZZ.
Nachdem vor zwei Wochen Finma-Chef Urban Angehrn aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten war, geht nun Geschäftsleitungsmitglied Johanna Preisig. Laut «Tages-Anzeiger» gibt es weitere Abgänge: Sicher sei, dass Finma-Generalsekretärin Edith Honegger und eine hochrangige Mitarbeiterin, die in der internationalen Zusammenarbeit tätig war, die Behörde verlassen hätten.
Zudem habe Tobias Lux, ein «wichtiger, langjähriger Kommunikationsmann» seine Kündigung eingereicht. Er sitzt zwar nicht in der Geschäftsleitung, nimmt aber an deren Sitzungen teil.
(Bild: PD)
Odilia Hiller aus St.Gallen war von August 2023 bis Juli 2024 Co-Chefredaktorin von «Die Ostschweiz». Frühere berufliche Stationen: St.Galler Tagblatt, NZZ, Universität St.Gallen.
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