Transportkiste mit direktem Anschluss an die Löwenanlage: Hier kommt Löwe Atlas. (Bild: Gaby Indermaur, Walter Zoo)
Die mit Spannung erwarteten Löwen sind im Walter Zoo in Gossau angekommen. Nun dürfen sie sich erst einmal stressfrei einleben, bevor die Besucher sie zu Gesicht bekommen. Und Männlein und Weiblein bleiben zunächst sauber getrennt.
Das Männchen aus Paris, die beiden Weibchen aus Neuwied (D): Die Löwen sind diese Woche mit Spezialtransporten ins Abenteuerland Walter Zoo gebracht worden. Bis zur Eröffnung der Löwenanlage am 29. September können sie sich in aller Ruhe einleben.
Elf Jahre lang hatte der Walter Zoo keine Löwen mehr, am Montagabend wurde dieses Kapitel abgeschlossen: Die Löwinnen Lin und Jumina (ausgesprochen: Schumina) aus dem Zoo Neuwied (D) kamen in Gossau an. Am Mittwochabend folgte das Männchen Atlas aus dem Zoo in Paris. Die Tiere wurden mit Spezialfahrzeugen in Kisten transportiert, die im Zoo direkt und ausbruchsicher an den Eingang zur Innenanlage gestellt wurden. Nach dem Öffnen der Schieber an der Kiste und am Eingang dauerte es bei Atlas nur etwa eine Stunde, bis er nach lautstarkem Gebrüll aus der Transportkiste kam. Die Weibchen liessen sich deutlich mehr Zeit, erst am nächsten Morgen sahen die Tierpfleger sie in der Innenanlage.
Berberlöwen-Zucht
Jumina und Lin sind Geschwister im Alter von einem Jahr und drei Monaten, Atlas ist dreieinhalb Jahre alt. An den Walter Zoo vermittelt wurden sie durch eine Stelle, welche die Zucht der Berberlöwen international koordiniert. Die Hoffnung ist, dass die drei Tiere Nachwuchs zeugen und so helfen, die Population dieser sehr seltenen Löwen wieder zu stärken. Diese Art ist in freier Wildbahn nämlich ausgestorben. In weltweit rund 30 Zoos leben heute Berberlöwen. Die Tiere im Walter Zoo sind allerdings noch mehrere Schritte von einer Paarung entfernt.
Annäherung Schritt für Schritt
Im Moment leben die beiden Weibchen abgetrennt vom Männchen in der Innenanlage, sie sehen es in dieser ersten Phase nicht einmal. In den kommenden Tagen dürfen die Tiere jeweils einzeln die Aussenanlage erkunden. Sie sollen sich möglichst ungestört und stressfrei einleben können. Ein weiterer Schritt ist dann, dass sich die Weibchen und das Männchen an einem Abtrenngitter beschnuppern und etwas kennenlernen können. Wie lange sie dafür brauchen, ist völlig offen. Wenn alles gut und friedlich aussieht, werden die Weibchen mit dem Männchen zusammengelassen und sie teilen sich die ganze Löwenanlage mit einer Aussenfläche von mehr als 1600 Quadratmetern.
Transportkiste mit direktem Anschluss an die Löwenanlage: Hier kommt Löwe Atlas. (Bild: Gaby Indermaur, Walter Zoo)
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