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Bewegung «Reformen jetzt»

Katholische Reformgruppe in St.Gallen geht auf Tuchfühlung mit Volk

Die Bewegung «Reformen jetzt» startet eine grosse Aktion. Alle Menschen im Bistum St.Gallen werden aufgerufen, ihre Meinung, ihren Wunsch oder ihre Kritik der Bistumsleitung kundzutun.

Die Ostschweiz am 29. April 2024

Was schwebt denn da? Pendlerinnen und Pendler stossen heute Montag auf dem Kornhausplatz in St.Gallen auf eine schöne Überraschung: Neben dem Lämmlerbrunnen kreist auf vier Meter Höhe ein Kranz aus Luftballonen und LED-Leuchtketten. Die Installation des Ballon-Künstlers Markus Kneringer stellt einen Heiligenschein dar. Dieser wiederum bedeutet den Auftakt einer Aktion, die im ganzen Bistum St.Gallen stattfindet. In allen Regionen der Kantone St.Gallen und beider Appenzeller werden in den kommenden Tagen Tausende Postkarten verteilt, teilt die katholische Kirche mit. Auf den Karten sind heilige Frauen und Männer illustriert. Es gibt sieben verschiedene Karten, für jeden Tag steht eine Heilige oder ein Heiliger Pate. Heute Montag ist es Maria Magdalena.

Stilvolle Protestkation ohne Spaltung

Hinter der Aktion stehen Vertreterinnen und Vertreter der kirchenpolitischen Bewegung «Reformen jetzt», welche dringliche Reformen im Bistum St.Gallen und in der Katholischen Kirche der Schweiz fordert. Die Bewegung hat bereits vier Reformvorstösse eingereicht und arbeitet hinter den Kulissen hartnäckig an deren Umsetzung. Nun aber soll sich das Volk äussern können. Die stilvollen Postkarten können von allen Menschen mit einem persönlichen Wunsch oder einer persönlichen Haltung ergänzt werden.

Die Karten sammelt «Reformen jetzt» ein: «Es ist wichtig, dass sich möglichst viele äussern – egal, welcher Meinung man ist», sagt Matthias Wenk, Cityseelsorger in St.Gallen. Er ist Initiant dieser Aktion, mit der auch ein Protest zum Ausdruck gebracht werden soll. Allerdings: Die Absicht der Aktion und auch der ganzen Bewegung ist nicht eine Spaltung der Kirche, sondern eine Reformierung hin zu einer geschwisterlichen und zukunftsfähigen Kirche. Die Postkarten sammeln Wenk und sein Team bis Ende Mai ein, werten diese aus und überreichen sie der Bistumsleitung.

Progressivstes Bistum der Welt

Das Bistum St.Gallen, das sich 1847 aus dem Bistum Chur löste, ist ziemlich sicher das progressivste Bistum der Welt. Dank seines Umfangs – deckungsgleich mit den Kantonen St.Gallen und beider Appenzell – besteht eine gewisse Nähe von den Gläubigen zur Kirchenleitung. Und so liess das Bistum – dank ihres einzigarten Bischofswahlrechts – schon immer fortschliche Bischöfe einsetzen. Umso wichtiger ist aus Sicht von «Reformen jetzt», dass weiterhin wichtige Erneuerungen in der Katholischen Kirche realisiert werden. Nicht zuletzt in der Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern.

Die Reformgruppe ist zu folgenden Zeiten mit verschiedenen Paten in der Stadt St.Gallen präsent:

  • Montag: Kornhausplatz mit Maria Magdalena (ganzer Tag)

  • Dienstag: Vadianplatz/Neumarkt mit Blasius von Sebaste (mittags und zu Feierabend)

  • Mittwoch: Multertor, mit Dorothee Wyss und Niklaus von Flüe (mittags und zu Feierabend)

  • Donnerstag: Optik Ryser/Kino Scala mit Wiborada (mittags und zu Feierabend)

  • Freitag: Marktgasse Brunnen mit Josef von Nazareth (mittags und zu Feierabend)

  • Samstag: Aepliplatz oder Bankgasse mit Martin von Tours (vormittags bis Mittag)

  • Sonntag: Franz von Assisi (Ruhetag)

(Bild: pd)

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