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Unzufrieden

S-Bahn: Stadt fordert Konzept

Der St.Galler Stadtrat ist nicht glücklich mit den Plänen für die Stadtbahnhöfe Bruggen, Haggen und Winkeln.

Die Ostschweiz am 14. Juni 2018

Gemäss Vernehmlassungsentwurf zum Fahrplan 2019 verschlechtert sich das S-Bahn-Angebot für die Bahnhöfe Winkeln und Haggen. Der St.Galler Stadtrat findet das alles andere als lustig. Er erachte es «als dringlich, für die Stadtbahnhöfe Bruggen, Haggen und Winkeln endlich einen Viertelstundentakt einzuführen.» Dieses Anliegen werde die Stadt   bei Bund und Kanton einbringen.

Auswirkungen S-Bahn 2013 für die Stadt St.Gallen

Über alles gesehen habe sich das S-Bahn-Angebot mit der Einführung der «S-Bahn 2013» im ganzen Kanton verbessert, stellt der Stadtrat fest. Auch die Stadtbahnhöfe Haggen und St.Fiden hätten dabei profitiert. «Hingegen mussten Winkeln und Bruggen Verschlechterungen der Bedienung hinnehmen», so die Stadtregierung weiter.  

Das Problem sei dabei nicht die Anzahl der Züge. An den bewussten Bahnhöfen verkehren nach wie vor praktisch gleich viele. Das tun sie allerdings «derartig versetzt zueinander, , dass es eine markante Verschlechterung vom annähernden Halbstundentakt zum faktischen Stundentakt gab.»

Ziel: Viertelstundentakt für alle Stadtbahnhöfe

Im Agglomerationsprogramm St.Gallen-Bodensee und im städtischen Richtplan wird als Zielsetzung ein Viertelstundentakt für alle Stadtbahnhöfe - mit Ausnahme des Gübsensee - definiert. Der Viertelstundentakt sei für Stadtbahnhöfe mit entsprechend grossem Einzugsgebiet wichtig, so der Stadtrat weiter,  «und für eine funktionierende Verbindung zwischen Bahn und Bus, zwingend erforderlich.»

Zudem hätten die Linien der S-Bahn als vollwertige Durchmesserlinien zu funktionieren, um  damit schnelle, leistungsfähige und stabile Verbindungen durch die Stadt St.Gallen hindurch und darüber hinaus zu bieten

Festhalten am Viertelstundentakt für den Bahnhof Haggen

Im Bahnhof Haggen halten derzeit drei respektive in Spitzenzeiten vier Züge pro Stunde an. Die Linien S4 und S8 bilden dabei einen Halbstundentakt. «Genau zwischen diesen S-Bahnen verkehrt die S81 tagsüber einmal pro Stunde respektive in den Spitzenzeiten zweimal pro Stunde und bildet dann einen sauberen Viertelstundentakt», hat der Stadtrat fest.

Die S81 soll ab Ende 2018 allerdings nur noch einmal stündlich verkehren. Im Gegenzug soll der Regio-Express Konstanz–St.Gallen stündlich bis Herisau verlängert werden. Für den Stadtrat steht fest: Damit ginge der Viertelstundentakt in der Spitzenzeit für Haggen verloren.  Der Stadtrat  fordert eine entsprechende Korrektur dieses «Rückschritts» des Fahrplanentwurfs 2019. Der geplante stündliche Regio-Express Konstanz-St.Gallen(-Herisau) soll zwischen St.Gallen und Herisau als S-Bahn verkehren und dabei in Haggen halten.

Ungenügende Bedienung

Probleme stellen sich auch in Bruggen und Winkeln. Dort verkehren die S-Bahn-Linien S1 und die S5 heute jeweils im Stunden-Takt und bedienen die beiden Haltestellen. Aber auch hier verkehren die Züge nicht besonderes intelligent, sondern nur ein paar Minuten versetzt zueinander. Das Resultat für die Bahnnutzenden von Bruggen und Winkeln nach St.Gallen ist laut Stadtrat «kein Halbstunden-Takt, sondern faktisch ein Stunden-Takt.»

In Winkeln halten zudem in den Hauptverkehrszeiten die S11 und einer der S55. Für Winkeln ergibt sich zwar kein 15-Minuten-Takt Richtung St.Gallen, aber mit heute fünf Zügen, verteilt über eine Stunde, doch ein gewisses Grundangebot, wie der Stadtrat zur Kenntnis nimmt.

Gemäss Fahrplan 2019, der sich in der Vernehmlassung befindet, wird die S1 nicht mehr in Bruggen anhalten können. Hingegen wird die S5 werktags – mit Ausnahme von vier Kursen am Morgen (9-12 Uhr) resp. am Abend (ab 19 Uhr) – im Halbstundentakt verkehren. «Somit ergeben sich für Bruggen gesamthaft leichte Verbesserungen, hingegen verschlechtert sich die Situation für Winkeln leicht, denn die Verdichtungszüge der S11 können aufgrund der Vorgaben der SBB und des Bundesamtes für Verkehr nicht mehr verkehren, weil das Trassee für den Güterverkehr vorgesehen ist», schreibt der Stadtrat. Neu verkehrt die S1 im Halbstunden-Takt jedoch nur ein paar Minuten versetzt zur S5.

S-Bahn-Konzept erforderlich

Die Folgerung des Stadtrats: «Der Fahrplanentwurf 2019 erfüllt die Zielsetzung eines Viertelstundentaktes somit bei weitem nicht, und es sind in mittlerer Zukunft keine grundlegenden Verbesserungen in Sicht.» Der Stadtrat fordert deshalb den Kanton St.Gallen auf, ein S-Bahn-Konzept für den Zeithorizont ab 2021 zu erarbeiten. Das Konzept solel auch die allfällige Notwendigkeit von weiteren Infrastrukturausbauten aufzeigen, um diese in künftige Bundesprogramme einbringen zu können oder um frühzeitig allfällige Landsicherungen vornehmen zu können.

Der Kanton habe bereits in Aussicht gestellt, dass nach Vorliegen des definitiven Fernverkehrskonzepts (2030/2035) mit einer Vision S-Bahn St.Gallen die Langfristplanung für die S-Bahn zusammen mit Regionen und Stadt vornehmen. «Basierend auf dieser Vision versucht der Kanton dann Zwischenzustände zu definieren und umzusetzen», so der St.Galler Stadtrat.

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«Die Ostschweiz» ist die grösste unabhängige Meinungsplattform der Kantone SG, TG, AR und AI mit monatlich rund 300'000 Leserinnen und Lesern. Die Publikation ging im April 2018 online und ist im Besitz der Ostschweizer Medien AG, ein Tochterunternehmen der Galledia Regionalmedien.

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