Regierungsratswahlen: Fünf Männer und eine Frau sind bei der FDP im Rennen. Nicht dabei ist Susanne Vincenz.
Wir haben am Donnerstag publiziert, welche sechs Personen als Kandidaten der FDP für die Regierungsratswahlen gehandelt werden. Für viele überraschend ist das Fehlen des Namens von Susanne Vincenz.
Susanne Vincenz erlangte innerhalb kürzester Zeit eine hohe Bekanntheit im Kanton St.Gallen. Grund dafür war in erster Linie der Ständeratswahlkampf im vergangenen Mai. Im zweiten Wahlgang musste sich die FDP-Politikerin geschlagen geben. CVP-Kandidat Benedikt Würth holte bekanntlich deutlich die meisten Stimmen.
Kurz darauf gab Susanne Vincenz auch bekannt, dass sie bei den ordentlichen Wahlen im Oktober nicht mehr für den Ständerat kandidieren werde. Entscheidend ist für sie die Ausgangslage mit zwei Bisherigen. Sie will weder gegen Würth noch gegen Rechsteiner antreten - aus unterschiedlichen Gründen.
Würth wolle sie nicht konkurrenzieren, weil sie «den soeben getroffenen Entscheid der St. Galler Stimmbevölkerung» respektiere. Und gegen Rechsteiner trete sie nicht an, weil die SP-Frauen des Kantons St.Gallen sie offiziell unterstützt hätten.
Es wäre allerdings nicht überraschend gewesen, wenn der Name Susanne Vincenz bei den Regierungsratswahlen im März 2020 auf dem Wahlzettel aufgetaucht wäre. Dazu wird es aber nicht kommen. Susanne Vincenz stellt sich nicht zur Verfügung. Sie sei zwar von der Partei angefragt worden, hätte aber erklärt, dass ihrerseits kein Interesse an einer Kandidatur bestehe. Aus welchem Grund? «Ein derartiges Exekutivamt würde einen Berufswechsel bedeuten. Ich bin aber nach wie vor mit Begeisterung Anwältin, Ombudsfrau und Mediatorin. Darum strebe ich mit der Nationalratskandidatur ein politisches Amt an, welches sich gut mit meinem Beruf vereinbaren lässt» erklärt Susanne Vincenz gegenüber «Die Ostschweiz».
Bei den bevorstehenden Nationalratswahlen zählt Susanne Vincenz in breiten Kreisen mit zu den Favoriten auf der FDP-Liste.
Marcel Baumgartner (*1979) ist Chefredaktor von «Die Ostschweiz».
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