Das 2:1 gegen den Aufsteiger Lausanne-Sport von gestern Samstag ist der dritte Saisonsieg des FC St.Gallen. Etwas zwischen «erkrampft» und erkämpft ist der Erfolg. Und wie in der Woche zuvor im Letzigrund ist Fabian Schubert auch am Samstag im Kybunpark zur Figur des Spiels geworden.
«Schubidu», so die Definition beziehungsweise die Wortbedeutung, ist die Abfolge von bedeutungslosen Silben, die zu Jazz- oder Popmusik gesungen wird. Dies müsste nun ergänzt werden. Und zwar um den Zusatz, dass die bedeutungslosen Silben auch gesungen werden, wenn beim FC St.Gallen der Österreicher Fabian Schubert zum Mann des Spiels wird.
Vor einer Woche, beim Gastspiel in Zürich gegen den FCZ, erzielte er kurz vor Schluss den 1:1-Ausgleich. Solche Spielverläufe sind übrigens Erlebnisse, welche in einer Mannschaft ungeahnte Kräfte freisetzen und richtungsweisend für den weiteren Saisonverlauf sein können. Erinnern Sie sich an das spektakuläre 4:4 des FC St.Gallen im Hardturm gegen die Grasshoppers in der Saison 1999/2000 zu Beginn der Finalrunde.
Charles Amoah traf in der 93. Minute zum 4:4. Es gab der Mannschaft, welche schon eine überzeugende Qualifikation abgeliefert hatte, den entscheidenden Kick, der am Ende in den Meistertitel mündete.
Ein Jahr nach der Horrorverletzung
Doch zurück zu Fabian Schubert. Wie vor einer Woche gegen den FC Zürich wurde er auch im Heimspiel gegen Lausanne-Sport zum Mann des Spiels.
Als die Westschweizer nach der roten Karte von Sene nur noch zu zehnt auf dem Platz standen, gab der eingewechselte Fabian Schubert dem Spiel die aus St.Galler Sicht gesehen richtige Richtung. Gerade ihm mag man es doppelt und dreifach gönnen. Schliesslich kommt er aus einer gravierenden Verletzung zurück.
Vor einem Jahr sprang oder vielmehr fräste YB-Verteidiger Ulisses Garcia seinem Gegenspieler Fabian Schubert in die Beine. Der Offensivspieler zog sich einen Schien- und Wadenbeinbruch zu. Drei Wochen lag er im Spital, sechsmal wurde er operiert. Und nun ist er zurück – und wie! «Schubidu!»
Das Rezept ist noch nicht gefunden
Mit elf Punkten aus sechs Spielen ist dem FC St.Gallen der Start punktemässig geglückt. Allerdings sind seine Auftritte noch verbesserungswürdig. Gegen die Lausanner hat er gestern Samstag gezeigt, dass er sich gegen kompakt stehende und sich aufs Verteidigen konzentrierende Mannschaft schon ziemlich schwertut.
Ein Rezept scheint er noch nicht gefunden zu haben. Und nicht jedes Mal kann er sich darauf verlassen, dass ein gegnerischer Spieler – in diesem Fall der Lausanner Sene – die Nerven verliert.
Zwei Neue fürs Beuteschema
Gefunden hat er dafür zwei neue Spieler, welche ins Beuteschema der sportlichen Leitung bestens passen. Nach der Partie gab der FC St.Gallen bekannt, dass er Felix Mambimbi und Jozo Stanic unter Vertrag genommen hat.
Der Schweizer Junioren-Nationalspieler und Stürmer Felix Mambimbi kommt von den Young Boys. Und Jozo Stanic, der Verteidiger, stösst vom Bundesligaklub Augsburg in die Ostschweiz. Zuletzt war der 24-Jährige an den kroatischen Club NK Varazdin ausgeliehen.
Die Transfers erscheinen durchaus sinnvoll. Schliesslich hat der FC St.Gallen mit Leonidas Stergiou einen Verteidiger verloren (an Stuttgart). Und der Wunsch, Atalanta Bergamo möge Stürmer Emmanuel Latte Lath wieder nach St.Gallen delegieren, ging ja bekanntlich nicht in Erfüllung.
Markus Scherrer war langjähriger Sportjournalist, unter anderem für die ehemalige Tageszeitung «Die Ostschweiz». Er ist heute Kommunikationsbeauftragter der Gemeinde Flawil
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