Der Award für das beste Restaurant in St.Gallen geht an den Griechen Greco. Über die Auszeichnung von Just Eat freut sich Inhaber Kostas zwar – weiss aber auch, dass sich die Zeiten in der Gastrobranche schnell ändern können.
Von Pitas über Bruschetta bis hin zu Gyros: Auf der Speisekarte von Greco findet man alles, was das griechische Herz begehrt. «Bei uns geht es vor allem um zwei Dinge: griechische Küche und echte Gastfreundschaft», lassen die Inhaber auf der Homepage wissen. Und genau dafür wurden sie nun ausgezeichnet. Just Eat, der Schweizer Delivery-Marktführer mit 5’500 Schweizer Partner-Restaurants, hat kürzlich die Restaurant Awards verliehen. Der Award für das beste Restaurant in St.Gallen geht dabei an das griechische Restaurant Greco.
Auf dem Boden bleiben
«Eines meiner Lieblingsrestaurants in St.Gallen.» - «Das Personal war sehr freundlich.» - Oder: «Wahnsinnig lecker.» So oder so ähnlich finden sich inzwischen 1112 Google-Rezensionen, die das Greco loben. «Wir sind natürlich glücklich, einen solchen Award erhalten zu haben», sagt Inhaber Kostas. «Dennoch bleiben wir auf dem Boden. Dieses Jahr wurde das Greco ausgezeichnet, nächstes Jahr wird der Award vielleicht weitergereicht. Wir bleiben jedoch immer am Ball und versuchen, jedem Kunden das beste Erlebnis zu bieten.»
Man freue sich stets über positives Feedback. Konstruktive Kritik nehme man zum Anlass, den Service zu perfektionieren. «Am liebsten», sagt Kostas, «ist uns das persönliche Feedback vor Ort, so dass wir uns direkt bedanken oder entsprechend handeln können.»
Kindheit prägte ihn
Kostas muss es wissen, schliesslich wurde er in eine Gastro-Familie hineingeboren. Das Greco hat eine lange Tradition hinter sich. Sein Vater Kosta eröffnete das Restaurant «Taverna el Greco» bereits 1981, kurz nachdem er aus Griechenland in die Schweiz kam. 37 Jahre lang führte er das Unternehmen zusammen mit seiner Frau. Kostas hielt sich demnach viele Stunden während seiner Kindheit in den Räumen auf.
Kam für ihn also gar nie ein anderer Beruf in Frage? «Ich durfte mich während meiner jungen Jahre in verschiedenen Branchen ausleben», so Kostas. Nach seiner kaufmännischen Ausbildung habe es ihn jedoch immer wieder in die Gastronomie verschlagen. «Sie nimmt einen speziellen Platz in meinem Herzen ein. Vermutlich war das Aufwachsen in einem Restaurant prägend, weshalb ich heute mit Herzblut Gastronom bin.»
Familie unterstützt ihn
2018 übernahm er das Restaurant von seinem Vater. Das Lokal wurde renoviert und in «Greco» umbenannt. Sein Vater ist inzwischen verstorben, habe ihm jedoch viele Ideen, Gedanken und natürlich die griechische Mentalität mit auf den Weg gegeben. Seine Mutter unterstützt ihn noch heute. «Diese Symbiose der griechisch-schweizer Kultur macht das Greco aus», sagt Kostas.
Als besonders wichtig sieht er es an, sich ständig weiterzuentwickeln. «Seien das Trends im Marketingbereich oder kulinarische Erneuerungen. Das Kundenerlebnis muss immer im Vordergrund stehen.» Zudem wäre dies alles ohne sein Team nicht möglich. Der Fachkräftemangel beschäftigt ihn nicht, denn er könne seit Beginn auf seine Mitarbeitende zählen.
Süss und salzig
Klar ist auch, dass sich die Wünsche und Ansprüche der Gäste entwickelt haben. Sie seien individueller geworden, die Zeitansprüche und die Präsentation müssten sich dieser Voraussetzung anpassen, sagt Kostas. «Das bedeutet, dass man sich die Gerichte von Anfang bis Schluss selbst zusammenstellen kann, diese in kürzester Zeit ihren Weg zum Gast finden und selbstverständlich ansprechend erscheinen sollen. Denn: Das Auge isst immer mit.»
Bei welchem Gericht sein Herz höher schlägt? Diese Frage kann der Gastronom nicht wirklich beantworten. «Bei den verschiedenen Meze über unsere kreativen Pitas bis zu unseren hausgemachten griechischen Donuts – wie soll ich mich da entscheiden?» Wenn er es dennoch müsste, wäre sein Favorit wohl die Adonis Pita, weil sie salziges mit süssem vereint.
Auch wenn seine Messlatte hoch liegt – Kostas lässt sich gerne zu einem Grillplausch von Freunden und Familie einladen. Aber: «Das Tsatsiki bringe ich dann aber selber mit.»
(Bild: PD)
Manuela Bruhin (*1984) ist Redaktorin von «Die Ostschweiz».
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