Mit 154 Stimmen wählte die Bundesversammlung Karin Keller-Sutter zur Bundesrätin. Der Gegenkandidat innerhalb der FDP, Ständerat Hans Wicki, hatte keine Chance gegen die ehemalige St.Galler Regierungsrätin, erhielt aber immerhin 56 Stimmen. 

Wicki war bereits zuvor von vielen als «Alibikandidat» bezeichnet worden.

Das kann aber das Resultat von Karin Keller-Sutter nicht schmälern. Im Gegenteil: Offenbar hatten gewichtige Politiker in Bern von Anfang an keine Lust, gegen sie anzutreten, weil sie ihre Chancen als klein betrachteten. Zu gut verankert ist die Wilerin inzwischen im Bundeshaus, zu überzeugend ihr Leistungsausweis, zu klar die Erwartung, dass sie eine sehr gute Bundesrätin werden wird.

Von der Gemeindeparlamentarierin in Wil zur St.Galler Kantonsrätin und später Regierungsrätin bis in den Ständerat - und nun in den Bundesrat: Die Laufbahn der 54-Jährigen ist schnörkellos.

Ein grosses Thema war die Bundesratswahl auch beim «offiziellen» Kanton St.Gallen. Die Regierung hat ihre Freude über die Wahl von Karin Keller-Sutter gemeldet. Um die Wahl im Bundeshaus mitzuverfolgen, sei eine Delegation aus dem Kanton St.Gallen nach Bern gereist. Vor Ort waren Regierungspräsident Stefan Kölliker, die Regierungsmitglieder Heidi Hanselmann, Benedikt Würth, Marc Mächler und Martin Klöti sowie Kantonsratspräsidentin Imelda Stadler. Die Kolleginnen und Kollegen haben die Wahl von Karin Keller-Sutter auf der Tribüne des Bundeshauses gefeiert.