Die Beleuchtung auf Ostschweizer Fussballplätzen ist oftmals ein wahrer Stromfresser. Der Bund möchte das ändern und flächendeckend auf LED-Flutlicht umstellen. Mit dem Programm stösst er auf grosses Wohlwollen.
Wie beliebt Fussball in der Ostschweiz ist, zeigen die hohen Auslastungszahlen der Trainingsplätze. Der Terminkalender ist eng getaktet, und gerade während der Wintermonate sind die Leuchtmittel entsprechend lange in Betrieb. Das wiederum führt zu hohen Unterhaltskosten.
Das neue Energiesparprogramm, welches vom Bund unterstützt wird, möchte genau diese eindämmen. Etwa 2'000 Fussballplätze in der gesamten Schweiz sollen demnächst auf LED-Flutlichter umgestellt werden. Die Stromeinsparung, die pro Jahr damit einhergehen soll, entspricht etwa dem jährlichen Verbrauch von 4'800 durchschnittlichen Haushalten.
Der Sportplatz Pestalozzi in Rorschach
Mittendrin in der Thematik steckt der Sportplatz Pestalozzi in Rorschach. Wie der zuständige Bereichsleiter Herbert Schmelzer erklärt, sei man derzeit daran, sieben neue Masten für den Trainings- und Spielbetrieb einzubauen. Die Kosten dafür liegen bei rund 185'000 Franken. «Im April dürften die Arbeiten abgeschlossen sein», sagt Schmelzer. «Wir haben die Bauarbeiten extra in die Wintermonate gelegt, damit der Spielbetrieb von den etwa 400 aktiven Junioren möglichst wenig tangiert wird.»
Künftig wird es auf dem Sportplatz Pestalozzi eine LED-Beleuchtung für den Trainings- und eine für den Wettkampfbetrieb geben. Letztere ist heller, und entsprechend braucht es dafür auch mehr Energie. «Die künftige Stromersparnis dürfte dennoch mindestens bei 50 Prozent liegen», so Schmelzer weiter.
Bald ist das Strandbad an der Reihe
Das neue Programm des Bundes wird in Rorschach gelobt. Es sei wichtig, dass in diesen Bereich Bewegung komme. «Wir rüsten derzeit viele Schulen und Sportplätze auf LED um. Dafür wendet die Stadt Rorschach mehrere Millionen Franken auf», sagt Schmelzer.
Nach der Badesaison beispielsweise werde auf dem Dach des Strandbads eine Photovoltaikanlage gebaut. Grundsätzlich wolle man weg von den herkömmlichen Öl- und Gasbeleuchtungen, die in Sachen Umweltschutz eindeutig ausgedient hätten.
Ersatz nicht mehr möglich
Auch bei der Sportanlage Kellen in Tübach möchte man vorwärts halten. Der Kunstrasen sei bereits 17 Jahre alt und müsse ersetzt werden, sagt Bereichsleiter Norbert Mauchle. Auch die Leuchtmittel seien in die Jahre gekommen. «Zwar erfüllen wir den Lux-Wert noch. Da es im September 2025 einen Importstopp von konventionelle Leuchtmitteln geben wird, ist die Beschaffung von Ersatzlampen aber ohnehin nicht mehr gewährleistet.» Deshalb werde man künftig auf LED umstellen – dies sei jedoch erst für das nächste Jahr geplant.
Nicht nur der Sportplatz, auch das Beachvolleyballfeld sei davon betroffen. LED-Leuchtmittel hätten zudem den Vorteil, dass es viel weniger Lichtstreuung geben würde. «Wir werden in der Lage sein, den Platz gezielter zu beleuchten, als es jetzt der Fall ist», so Mauchle.
Das Beispiel Uzwil
In Uzwil werden in diesem Jahr beim ersten von insgesamt sechs Sportfeldern die Leuchtmittel auf LED umgerüstet. Im Jahr 2026 ist die Erneuerung auf dem Hauptfeld vorgesehen. In der Eishalle waren beispielsweise bis vor wenigen Jahren noch Gaslampen angebracht. Seit der Umstellung halbierten sich die Stromverbrauchskosten, erklärt Bereichsleiter Marcel Huber. «Gerade bei den Metallgaslampen war die Abwärme extrem – und gerade in der Eishalle überhaupt nicht erwünscht.»
Die Pläne des Bundesrats werden in Uzwil begrüsst. Wichtig sei jedoch, dass sie keine Wertvernichtung mit sich zögen, so Huber. «Wenn etwas noch funktionstüchtig ist, sollte es in Betrieb gelassen werden.»
(Bild: Depositphotos.com)
Manuela Bruhin (*1984) ist Redaktorin von «Die Ostschweiz».
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