In den Heimspielen zeigt der FC St.Gallen weiterhin sein schönes Gesicht. Der ungefährdete 4:0-Erfolg im Kybunpark gegen Aufsteiger Stade Lausanne-Ouchy war der fünfte Heimsieg in Folge. Damit geht der FC St.Gallen als Tabellendritter in die «Olma-Pause».
Siege sind immer wichtig. Doch Siege vor der Olma waren für die Spieler des FC St.Gallen schon immer noch etwas wichtiger. Denn wer will schon nach einer Niederlage als FCSG-Spieler durch die Degustationshallen schlendern? Es gab Jahre, da mussten die Spieler einen weiten Bogen um die frühere Halle 7 oder die heutigen Hallen 4 und 5 machen. Da wäre ihnen nicht ein Getränk offeriert, sondern dieses vielmehr nachgeschmissen worden. Doch meist war der Olma-Montag für die FCSG-Spieler ein Abend, an welchem sie sich ausgiebig feiern lassen konnten.
Nicht alle Trainer, welche in der Vergangenheit für den FC St.Gallen zwischenzeitlich mal verantwortlich waren, kannten diesen aus Fussballer-Sicht zur Tradition gewordenen Olma-Montag. So gab es – die Geschichte ist zwar mittlerweile mehrfach verjährt – einen Teamverantwortlichen, der just am Morgen nach besagtem Olma-Montag eine Trainingseinheit ansetzte. Er liess sich durch die Spieler nur schwer von seinem Vorhaben abbringen. Er war dann doch immerhin bereit, die Übungseinheit auf den Nachmittag zu verlegen. Wobei diese dann vielmehr ein Rundenlaufen war – mit der Begründung, der Alkohol müsse nun wieder schleunigst rausgeschwitzt werden.
Vier verschiedene Torschützen
Für die Spieler des FC St.Gallen, Ausgabe 2023/24, wird es – sofern sie denn diesen Olma-Montag kennen – ein höchst angenehmer Nachmittag/Abend werden. Denn schliesslich haben sie gerade eben erst zu Hause den Aufsteiger Stade Lausanne-Ouchy mit 4:0 bezwungen und damit ihren fünften Heimsieg in Folge gefeiert. Vier verschiedene Spieler konnten sich in der Torschützenliste eintragen. Nikolaj Möller, Arsenals Leihgabe, stand zum ersten Mal in der Startformation und erzielte nach acht Minuten gleich seinen ersten Treffer für den FC St.Gallen. Albert Vallci, Willem Geubbels und Mihailo Stevanovic hiessen die weiteren Torschützen. Einmal mehr hatte Trainer Peter Zeidler mit seinen Einwechslungen eine glückliche Hand. Oder anders ausgedrückt: Er wechselte zwei Treffer ein. Denn Geubbels und Stevanovic hatte er nach 72 Minuten ins Spiel gebracht. Und so gehen die Ostschweizer als Tabellendritte in die «Olma-Pause». Sie befinden sich in der Meisterschaft auf Kurs.
Mühsames Zwiegespräch im Leutschenbach
Vollständig vom Kurs abgekommen ist dagegen der FC Basel. Mittlerweile ist er am Tabellenende angekommen – was irgendwo auch seinen Vorteil hat. Denn tiefer kann er vorerst nicht mehr fallen. Nach dem jüngsten 0:3 auswärts gegen die Berner Young Boys haben die Basler Verantwortlichen aber einiges gesehen, was sie offensichtlich etwas Positiver in die Zukunft blicken lässt. Derweil diskutieren die «Fachleute» aus der Abteilung Sport, Bereich Fussball, des Schweizer Fernsehens zur Abendstunde untereinander, was nun für Heiko Vogel als Trainer spricht, ob nun wirklich Fortschritte zu sehen waren und wie die Fans nun auf die jüngste Niederlage reagiert hätten. Wenn sich nun Arbeitskollegen anfangen, untereinander zu befragen, dann wird’s ganz schwierig – oder ziemlich einfallslos.
Markus Scherrer war langjähriger Sportjournalist, unter anderem für die ehemalige Tageszeitung «Die Ostschweiz». Er ist heute Kommunikationsbeauftragter der Gemeinde Flawil
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