Lura Wick in Aktion in der Halfpipe. (Bild: PD)
Viele Jahre hat die 15-jährige Lura Wick aus Stein auf ihr Ziel hingearbeitet: Am 26. Januar fliegt sie nach Südkorea, wo die Olympischen Jugend-Winterspiele 2024 stattfinden. Die Konkurrenz aus den asiatischen Ländern im Snowboarden wird extrem hoch sein.
Unser Anruf erreicht Lura Wick, als sie eben zum Training in Davos losgehen will. Kein Problem für sie, die Fragen könne sie auch auf dem Weg beantworten. Und zeigt somit gleich, wie flexibel man sein muss, um täglich alles unter einen Hut zu bringen – Schule und Sport. Und dass das Eine nicht ohne das Andere geht. Zwar wolle sie künftig alles auf die Karte Sport setzen. Aber auch eine Ausbildung sei notwendig und wichtig, um in Zukunft auf eigenen Beinen stehen zu können.
Lura Wick in Aktion in der Halfpipe. (Bild: PD)
«Snowboarden ist und bleibt meine grosse Leidenschaft. Die Kreativität und Freiheit, die der Sport mit sich bringt, sind einfach unbeschreiblich», hält Lura Wick im Gespräch mit «Die Ostschweiz» fest. Anders als beim Skifahren müsse sie in der Halfpipe keinen starren Regeln folgen, der Adrenalinschub mache süchtig. «Wer den Kick einmal erlebt hat, möchte so schnell nicht mehr darauf verzichten.»
Freie Zeit ist rar
Derzeit absolviert die Ausserrhoderin das Sportgymnasium in Davos. Zuvor besuchte sie die Sportschule Appenzellerland. Dass sie nun unter der Woche räumlich von ihrer Familie getrennt ist, sieht die 15-Jährige eher pragmatisch. «Durch die vielen Trainings sah ich sie auch zuvor nicht wirklich mehr. Dafür sind meine Wochenenden jetzt frei, und die Zeit kann ich wiederum mit meiner Familie und Freunden geniessen.»
Bereits am 26. Januar steigt Lura Wick in den Flieger, der sie um die halbe Welt nach Gangwon bringen wird. «Bisher hält sich die Nervosität noch in Grenzen», sagt sie und lacht. Dennoch möchte sie ihre besten Leistungen in der Halfpipe abrufen können – gerade auch, um die Schweiz angemessen repräsentieren zu können. «Die Teilnahme an der Jugendolympiade ist für mich eine grosse Ehre.»
Nur die Besten reisen nach Südkorea
Drei Jahre lang hat sich Lura Wick darauf vorbereitet. Nur die besten der regelmässigen Camps-Teilnehmer haben eine Einladung nach Südkorea erhalten. Weil Snowboard kein breitgefächerter Sport ist, sind auch die Teilnehmerzahlen eher im unteren Bereich angesiedelt. Eine Handvoll Jugendliche werden nun von der Schweiz nach Südkorea reisen – die finale Teilnehmerliste hat Lura Wick noch nicht erhalten.
Dennoch weiss sie, dass die Konkurrenz, gerade aus den asiatischen Ländern, extrem hoch sein wird. «Es gibt dort eine sehr gute Förderung für die Kinder und Jugendlichen. Viele fangen in ganz jungen Jahren an und reisen in der Weltgeschichte herum, um an Trainings und Wettkämpfen teilzunehmen», sagt Lura Wick.
Wie genau die Läufe am besagten Wettkampftag aussehen sollen, weiss Lura Wick noch nicht. «Man kann die Linie selber wählen, die man fährt, kann darüber entscheiden, wie hoch die Sprünge gehen sollen. Jede Pipe ist anders, und jeder Experte bewertet anders», hält sie fest. Deshalb habe sie sich keine genauen Punktzahlen vorgenommen. Am Ende zählt in der entscheidenden Minute sowieso nur eines: der perfekte Lauf.
Die Olympischen Winter-Jugendspiele 2024
Vom 19. Januar bis am 1. Februar 2024 finden die Olympischen Jugend-Winterspiele in Gangwon (Südkorea) statt. Mit der vierten Ausgabe der Youth Olympic Games (YOG) kehrt die olympische Bewegung sechs Jahre nach PyeongChang 2018 nach Südkorea zurück. Die Gastgebernation freut sich auf rund 1900 Athletinnen und Athleten, welche in 15 Sportarten und 81 verschiedenen Wettkämpfen um die Medaillen kämpfen.
Die Olympischen Jugend-Winterspiele profitieren vom Vermächtnis der Olympischen Winterspiele PyeongChang 2018. So werden die Wettkämpfe in den bereits vorhandenen Wettkampfstätten ausgetragen. Damit schlagen die Olympischen Winter-Jugendspiele 2024 in Gangwon eine symbolische Brücke zur Förderung der neuen Generation im Sport. Gleichzeitig treiben sie die Entwicklung einer ganzen Region weiter voran. (Quelle: Swissolympicteam.ch)
(Bilder: PD)
Manuela Bruhin (*1984) ist Redaktorin von «Die Ostschweiz».
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