Während sich die Aargauer und Luzerner Regierung über den geplanten Abbau von 150 Stellen im «Tagblatt»-Konzern CH Media besorgt äussern, herrscht in St.Gallen Stille. Regierungsrat Beat Tinner sagt auf Anfrage, die Regierung warte ab, was die Nachricht für die Ostschweiz wirklich bedeute.
Aus St.Gallen ist nichts zu hören, während sich die Aargauer und Luzerner Regierung zum geplanten Abbau von 150 Stellen beim «Tagblatt»-Konzern CH Media betroffen geäussert haben. Regierungsrat Beat Tinner (FDP) sagt auf Anfrage von «Die Ostschweiz», die Regierung warte vorläufig zu: «Wir möchten das Konsultationsverfahren zum Stellenabbau abwarten.» Es handle sich um einen unternehmerischen Entscheid von CH Media, zu dem man sich nicht aktiv äussere.
«Unsere Erwartung, dass das mediale Angebot von CH Media in der Ostschweiz in angemessenem Umfang aufrechterhalten bleibt, haben wir gegenüber CH Media schon mehrfach geäussert», so der Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartements weiter. Sie bestehe selbstverständlich weiterhin.
Finanziell in Schieflage geraten
CH Media hatte am Mittwoch radikale Massnahmen bekanntgegeben, um das wegen rückläufiger Umsätze im Werbemarkt in Schieflage geratene Unternehmen gesundzusparen. Zum Medienkonzern mit Sitz in Aarau gehören in der Ostschweiz seit 2018 das «St.Galler Tagblatt», die «Thurgauer Zeitung», die «Appenzeller Zeitung», die «Wiler Zeitung», das «Toggenburger Tagblatt», Radio FM1, «FM1Today» sowie der Fernsehsender TVO. Es ist nicht das erste Mal, dass seither einschneidende Sparmassnahmen umgesetzt werden.
Aktuell geht CH Media davon aus, dass im ersten Quartal 2024 über alle Bereiche der Deutschschweiz, wo knapp 2000 Mitarbeitende beschäftigt sind, eine Reduktion von rund 150 Vollzeitstellen erforderlich sein werde, davon circa 90 durch Kündigungen.
(Bild: sg.ch)
Odilia Hiller aus St.Gallen war von August 2023 bis Juli 2024 Co-Chefredaktorin von «Die Ostschweiz». Frühere berufliche Stationen: St.Galler Tagblatt, NZZ, Universität St.Gallen.
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