Die Prozedur am Flughafen, wenn man sein Handgepäck durchleuchten lassen muss, geht vielen Passagieren auf die Nerven. Die damit verbundene Wartezeit könnte sich bald verkürzen, wenn die neuen 3D-Scanner Einzug halten.
Ursprünglich hätten die 3D-Scanner beim Flughafen Zürich schon vor einigen Jahren eingeführt werden sollen. Aufgrund der Pandemie jedoch verzögerte sich die Inbetriebnahme. Und damit mussten Reisende und Mitarbeitende weiterhin viel Zeit und Geduld für die Kontrollen aufwenden: Flüssigkeiten und elektronische Geräte müssen nach wie vor ausgepackt werden. «Leider sind solche Kontrollen in den letzten Jahrzehnten notwendig geworden, um die grösstmögliche Sicherheit für unsere Gesellschaft zu generieren», sagt Sascha Raich, Security Manager bei der People’s Air Group.
Kein Unterschied
Am Airport St.Gallen-Altenrhein würden die Sicherheitskontrollen gemäss internationaler Vorschriften stattfinden. Sie werden laufend durch das Bundesamt für Zivilluftfahrt auditiert. «Es existiert kein Unterschied zu «grossen» Flughäfen, da alle europäischen Flughäfen auf Basis derselben gesetzlichen Grundlagen arbeiten», so Raich weiter. Mit verärgerten Passagieren habe man nur in sehr seltenen Fällen zu tun.
Sascha Raich.
Dennoch möchten die Verantwortlichen auch in St.Gallen vorwärts halten. Bereits seit sechs Jahren beschäftigt man sich mit der 3D-Screening Technologie und dessen Möglichkeiten. «Selbstverständlich darf der technologische Fortschritt auch an einem Regionalflughafen nicht vorbei gehen.»
Viele Gründe
Spruchreif ist derzeit aber noch nichts. Raich sieht die Vorteile primär beim Sicherheitsgewinn und der Möglichkeit, die Mitarbeitenden mit der Bereitstellung modernster Technik bei der verantwortungsvollen Aufgabe zu unterstützen.
Trotz aller Vorteile gibt es auch derzeit nur wenige Flughäfen weltweit, bei welchen die Flüssigkeiten und Laptops nicht mehr ausgeräumt werden müssen. Weshalb dauert also die Umstellung so lange? Darüber lasse sich lediglich spekulieren, so Raich. «Es dürfte finanzielle, infrastrukturelle und operative Gründe haben. Ein solcher Technologiewechsel beinhaltet viele weitere Komponenten in der Umsetzung, welche ebenfalls berücksichtigt werden müssen – und ist nicht nur auf das blosse Austauschen einer Maschine beschränkt.» Folglich sei die Thematik viel umfangreicher, als es auf den ersten Blick erscheine.
Der Experte ist davon überzeugt, dass sich in den nächsten drei bis fünf Jahren in diesem Bereich sehr viel tun wird. «Ob die Wartezeiten damit verkürzt werden oder nicht, hängt sehr von den örtlichen Gegebenheiten und den Ressourcen des jeweiligen Airports ab.»
(Bilder: People's_Security (c), People'sAirGroup)
Manuela Bruhin (*1984) ist Redaktorin von «Die Ostschweiz».
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