Die Stadtväter von Rapperswil-Jona freuen sich über ihren künftigen neuen Bürger. Doch abseits davon schlägt Roger Federer nach dem Kauf enes Grundstücks auch viel Kritik entgegen - vor allem aufgrund der Dimensionen. Neid oder berechtigte Einwände?
«Dem sagt man verdichtetes Bauen»: Aus den Worten eines Leserkommentators auf «20 Minuten» trieft ziemlich viel Sarkasmus. Andere versuchen gar nicht erst, ihre Meinung dahinter zu verstecken. Eine kleine Auswahl: «Wieder eine Grünfläche die verbaut wird». «Federer ist mir sympathisch. Aber für ihn gilt die verdichtete Bauweise nicht», «Offenbar gilt verdichtetes Bauen nicht für Superreiche» oder auch «So viel Boden nur für eine Familie? Man könnte meinen die Schweiz habe endlose Landressourcen.»
Die Grösse des Grundstücks - rund 18'000 Quadratmeter - ruft die meisten negativen Stimmen auf den Plan. Es gibt auch Leser, die befürchten, Federer werde seine Steuern ohnehin woanders bezahlen. Oder die Stimme eines anderen, der auf das Recht auf freien Seezugang dem Ufer entlang für die Allgemeinheit verweist.
Auch die Leserkommentatoren beim «Blick» bringen einen gewissen Grundsketizismus in die Diskussion. «Ich hoffe nicht, dass wegen ihm die Miet- und Kaufpreise in die Höhe schiessen», schreibt einer. Und ein anderer bezweifelt, ob Federer nun wirklich nach Rapperswil-Jona ziehen werde - es könne ja auch nur eine Investition sein. Was beim herumgebotenene Kaufpreis von bis zu 50 Millionen Franken eher zweifelhaft ist. Denn dass der Quadratmeterpreis dort in Zukunft weiter steigt, ist trotz der Lage bei diesen Ausgangskosten kaum anzunehmen.
Natürlich melden sich auch einige Federer-Fans, die andere beschwören, auf den Neid zu verzichten und dem Tennisstar sein Glück zu gönnen. Diese gehen allerdings ein bisschen unter bei all den kritischen Stimmen.
Einen humoristischen Schlusspunkt setzt Leser «Jurinho» in der Debatte. Er schreibt: «Dann hat er immerhin eine bessere Villa als Djokovic. In allen anderen Belangen ist und bleibt er die Nummer 2 bzw. Nummer 3 (Nadal).»
Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.
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