Der Schriftsteller und Mäzen Peter Buser schliesst seine Leidensgeschichte rund um Schloss Eugensberg ab. Damit verzichtet er auch auf juristische Schritte gegen den Kanton. Er wolle seine Zeit in Besseres investieren, sagt er.
Bis vor kurzem war er kämpferisch, der Solothurner Millionär Peter Buser, der sich bis zuletzt bemüht hatte, Schloss Eugensberg im thurgauischen Salenstein zu kaufen. Er ist überzeugt, dass ihm dabei Unrecht widerfahren ist und wollte das mit Hilfe der Justiz belegen. Konkret stellte er eine Strafanzeige gegen die Verantwortlichen beim Thurgauer Konkursamt in Aussicht; wir haben berichtet.
Nun aber lässt es der passionierte Dichter und Kulturveranstalter damit doch sein. Nicht, weil er nicht an den Erfolg eines solchen Unterfangens glaubt. Sondern weil er keine weitere Zeit damit verlieren will. «Ich habe Gescheiteres im Sinn», sagt Buser gegenüber «Die Ostschweiz».
Konkret im Visier hatte er bis vor Kurzem den stellvertretender Leiter des Amts für Betreibungs- und Konkurswesen des Kantons Thurgau. Dieser war mit dem Verkauf des Schlosses betraut. Buser wirft ihm vor, seine Amtspflicht verletzt zu haben. Der jetzige Käufer, der IT-Unternehmer Christian Schmid, sei aus undurchsichtigen Gründen bevorzugt worden. Er hingegen, Buser, wäre bereit gewesen, noch mehr für Eugensberg zu zahlen, man habe ihn dann aber aus dem Verfahren hinaus bugsiert.
Der 82-Jährige schliesst nun aber endgültig mit dem Thema ab und wird den juristischen Weg nicht mehr weiterverfolgen. Er will die Zeit in seine eigentlichen Leidenschaften investieren: Gedichte schreiben, klassische Konzerte veranstalten und wohltätige Zwecke unterstützen.
Damit dürfte die Angelegenheit Schloss Eugensberg also kein Nachspiel haben, und in Salenstein wird Ruhe einkehren. Jedenfalls, wenn alle Beteiligten mit dem erfolgreichen Käufer so glücklich werden, wie sie derzeit hoffen.
Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.
Hier klicken, um die Mobile App von «Die Ostschweiz» zu installieren.