Thurgauer Produkte erobern die Welt. Davon zeugen vier Unternehmen, die sich der FDP Thurgau präsentierten.
Der Industriebetrieb Utilis AG in Müllheim war Austragungsort der Mitgliederversammlung der FDP Thurgau. Dort standen auch passend dazu erfolgreiche Thurgauer Exportbetriebe und deren Führungskräfte im Mittelpunkt.
Der Thurgau hat im Jahr 2017 Waren im Wert von 3.687 Milliarden Franken exportiert, fast drei Prozent mehr als im Vorjahr. Das war im Rahmen der Versammlung zu erfahren «Die kleine Schweiz ist wirtschaftlich eine mittlere Macht», freute sich Christian Neuweiler, Präsident der Industrie- und Handelskammer Thurgau am Podium, das im Rahmen der Mitgliederversammlung stattfand.
«Viele innovative Produkte aus dem Thurgau sind auf dem Weltmarkt sehr gefragt. Sowohl die Wirtschaft wie auch der Arbeitsmarkt entwickeln sich im Moment ausgezeichnet», bestätigte auch Daniel Wessner, Amtsleiter beim Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Thurgau.
Dies sei rund drei Jahre nach Aufgabe des Euro Mindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank nicht selbstverständlich und zeige, dass die Thurgauer Unternehmen unter ihnen auch viele KMU-Betriebe ausgezeichnete Leistungen erbringen, lobte Daniel Wessner.
Was dies konkret heisst, verdeutlichten die vier anwesenden Persönlichkeiten aus prosperierenden Thurgauer Wirtschaftsbetrieben. Mario Macario, CEO der gastgebenden Utilis AG erläuterte, wie er mit seinen rund 90 Mitarbeitenden und neun Lernenden den Weltmarkt erobert und welche Schwerpunkte im hochautomatisierten Unternehmen gesetzt werden. Das Traditionsunternehmen produziert Zerspanungswerkzeuge für die Herstellung von mikromechanischen Teilen, welche unter anderem in der Uhren- und Medizinalbranche eingesetzt werden. Der jüngste Erweiterungsbau steht kurz vor der Vollendung.
Die Schokoladen von Chocolat Stella Bernrain sind weltweit in über 50 Ländern gefragt. 75 Prozent der in Kreuzlingen und in Giubiasco TI produzierten Schweizer Spezialitäten werden exportiert. «Obwohl unsere Kunden grossmehrheitlich aus dem Ausland kommen, sind wir sehr glücklich am Schweizer Wirtschaftsstandort», betonte CEO Monica Müller, die in Kreuzlingen einen weiteren Neubau plant und die Innovation in ihrer Branche vorantreibt.
Vor weiteren Investitionen
Auch Kristiane Vietze von der Baumer Group ist mit den Rahmenbedingungen im Kanton Thurgau zufrieden. Die Baumer Group gehört zu den international führenden Unternehmen für Sensoren und Sensorsysteme für die industrielle Automatisierung. Das internationale Familienunternehmen beschäftigt weltweit 2‘700 Mitarbeitende und verkauft 90 Prozent ihrer Erzeugnisse im Ausland.
Für die Griesser AG in Aadorf ist der Schweizer Markt nach wie vor der Wichtigste. Das traditionsreiche Schweizer Familienunternehmen gehört zu den führenden Sonnenschutzherstellern Europas. Gefragt sind die energieeffizienten Lösungen nach CEO Walter Strässle aber vor allem auch in Österreich und Deutschland. «Ich hoffe, dass die Baueingabe in Aadorf zügig über die Bühne geht und wir unsere Produktionsengpässe bald beheben können», wünscht sich Walter Strässle, der wie seine Kolleginnen und Kollegen auf dem Podium weiter viel am Schweizer Standort investiert.
Selbstbewusster auftreten
Gemäss Statistik ist der EU-Raum für die Thurgauer Wirtschaft von zentralster Bedeutung und Deutschland der grösste Handelspartner. Kristiane Vietze hält die bilateralen Verträge deshalb für enorm wichtig. Dies nicht nur wegen der Personenfreizügigkeit, sondern auch wegen anderer Themen wie etwa der Produktzulassung.
Dem drohenden Fachkräftemangel wollen die Thurgauer Unternehmer offensiv entgegentreten. «Die Attraktivität unseres Kantons muss sichtbarer werden», war man sich auf dem Podium einig. «Soll der Schweizer Arbeitsmarkt auch künftig mit ausländischen Mitarbeitenden bedient werden oder soll man eine restriktive Haltung verfolgen», richtete sich Christian Neuweiler zum Schluss an die anwesenden Mitglieder. Das Resultat der kleinen Umfrage machte deutlich, dass in FDP-Kreisen auch in diesem Thema eine liberale Haltung herrscht.
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