Der 3. Juli 1998 ging als Tag des Schreckens in die Geschichte des Vorderlands ein. Sintflutartige Regenfälle mit Hagel zerstörten vor 25 Jahren das erneuerte Spital. Die zur Einweihung eingeladenen Gäste mussten das Festzelt fluchtartig verlassen.
Im Jahr 1967 erhielt die Region Appenzeller Vorderland in Heiden ein neues Spital, welches das heute als Dunant-Haus bekannte Gebäude ablöste. Rund 30 Jahre später wurden Spital und Einrichtungen mit Kosten in der Höhe von 28 Millionen Franken erweitert und erneuert.
Am 3. Juli 1998 fanden sich 150 festlich gekleidete Gäste zur Eröffnung des Spitals im Festzelt neben dem Spital ein. In ihrem Grusswort freute sich Gesundheitsdirektorin Alice Scherrer-Baumann als verantwortliches Mitglied der Ausserrhoder Regierung über die gelungene Spitalsanierung, die sie seit 1994 mit Herzblut begleitet hatte.
Barfuss geflüchtet
«Plötzlich aber war die Ansprache zum Auftakt der Festlichkeiten nicht mehr zu verstehen, weil der auf das Zeltdach niederprasselnde Regen und dann heftiger Hagel alles übertönte», heisst es im appenzellischen Jahrbuch. «Rasch wurde der bittere Ernst der Lage erkannt, und fluchtartig verliessen Besucherinnen und Besucher teils barfuss das Zelt. In der Folge überflutete der zum reissenden Gewässer gewordene Werdbach vor allem die unteren Geschosse des Spitals, wobei an Lokalitäten und Gerätschaften innert weniger Minuten verheerende Schäden entstanden. Das für die Öffentlichkeit geplante Spitalfest vom 4. und 5. Juli musste abgesagt werden. Die Instandstellungsarbeiten wurden sofort aufgenommen.»
Gefordert waren nun nicht nur Baufachleute, sondern vor allem auch die Spitalbelegschaft mit Verwaltungsleiter Eduard Abderhalden an der Spitze. Trotz grösster Einschränkungen hatte der Betrieb zu funktionieren, und grosser Lichtblick im Unglücksjahr 1998 war die Geburt von 450 Kindern. Bereits am letzten März-Wochenende 1999 wurde der Öffentlichkeit Gelegenheit geboten, das wiederhergestellte Spital zu besichtigen.
Peter Eggenberger, 1939, in Walzenhausen geboren, Drogistenlehre, Fremdenlegion, Lehrerseminar und Logopädiestudium mit entsprechender Tätigkeit. Seit 1982 freiberuflich tätig als Journalist, Autor und Referent.
Zu seinen Vorlieben gehören das Verfassen und Erzählen humorvoller Geschichten im Kurzenberger Dialekt, der Sprache des Appenzellerlands über dem Bodensee und dem Rheintal. Seine bisher erschienenen Mundartbände erfreuen sich einer ungebrochen grossen Nachfrage. Er lebt in Au.
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