Bier ist ja in erster Linie ein Genuss. Falls Sie beim nächsten Apéro aber noch mit etwas mehr Wissen auftrumpfen möchten: Nachfolgend ein paar Punkte, mit denen Sie dies gekonnt tun können.
Fangen wir mit dem Grundsätzlichen an: Im Wesentlichen besteht jedes Bier aus Hopfen, Malz, Hefe und Wasser. Soweit so gut. Die Dolden der Hopfenpflanze verleihen dem Bier sein typisches Aroma sowie den bitteren Geschmack. Je nach Rezept kommen unterschiedliche Sorten wie die fruchtige Mandarina Bavaria ins Bier. Das Malz bezeichnet die gekeimten und getrockneten Getreidekörner wie Gerste, Weizen, Hirse oder Roggen, die nebst dem Geschmack auch die Farbe des Bieres beeinflussen. Hefen sind Pilze, die die alkoholische Gärung bewirken. Obergärige Hefe wird bei wärmeren Temperaturen aktiv, untergärige Hefe bei niedrigeren. Die Pilze können aus der Umgebungsluft in den Sud gelangen oder künstlich zugefügt werden. Wasser aus natürlichen Quellen enthält stets unterschiedliche Mengen an Mineralien. Diese geringfügigen Unterschiede reichen aus, um Farbe und Geschmack eines Biers regional zu prägen. In puncto weiterführende Zutaten sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt: So enthält das Muotathaler Wildiheubier etwa echtes Heu.
Was sagt der Gesetzgeber?
In der Verordnung des EDI über alkoholische Getränke heisst es: «Bier ist ein alkoholisches und kohlensäurehaltiges Getränk, das aus mit Hefe vergorener Würze gewonnen wird, der Doldenhopfen oder Hopfenprodukte zugegeben werden. Die Würze ist aus stärke- oder zuckerhaltigen Rohstoffen und aus Trinkwasser hergestellt.» Ferner anerkennt das EDI drei Unterkategorien: «Lagerbier» muss 10,0-12,0 Massenprozent Stammwürze enthalten, «Spezialbier» 11,5-14,0 Prozent und «Starkbier» mindestens 14 Prozent. Bierfans unterteilen viel genauer als der Gesetzgeber: nach Farbe, nach Herkunft, nach Getreidesorten, und, und, und.
Lagerbier
Lagerbier hat meist eine sehr helle Farbe. Geschmacklich ist es eher schwach ausgeprägt und mild gehopft. Schweizer Beispiele sind die Lagerbiere von Calanda, Eichhof, Haldengut, Hürlimann und Ziegelhof. Alle sind untergärig und farblich hell bis sehr hell mit einem Alkoholgehalt von 4,8 Prozent. Die Lagerbiere schmecken nur leicht herb und lassen sich mit fast jeder Speise kombinieren.
Kellerbier
Als Kellerbier werden jegliche Biersorten bezeichnet, welche unfiltriert abgefüllt werden. Wie trüb das Bier aussieht, ist von Marke zu Marke unterschiedlich. Kellerfrisch hell der Brauerei Aare Bier weist nur eine leichte Trübe auf, während etwa Alpenbier Naturtrüb der Brauerei Rosengarten stark getrübt ist. Kellerbier passt gut zu kalten Platten und nussigen Desserts.
Weissbier
Weissbier – auch Weizenbier genannt – enthält Weizenmalz. Typisch sind der vollmundige, fruchtige Geschmack sowie die Spritzigkeit. Weissbier wird gerne zu leichten Speisen wie Geflügel, Fisch oder Salat serviert. Schweizer Vertreter sind etwa Bärner Weizen, Luzerner Weizen und Ueli Weizen. Der Geschmack ist eher süsslich, farblich sind die Weissbiere hell bis goldig. Der Alkoholgehalt liegt bei 5,2 bis 5,4 Prozent.
Schwarzbier
Schwarzbiere verdanken ihre dunkle Farbe dem gerösteten Malz. Sie erinnern an Kaffeebohnen, Pfeffer oder Schokolade und schmecken besonders zu kräftigen Speisen wie Wild oder Raclette. Die Schweizer Sorten Schwarzer Falke und Schwarzer Kristall verfügen über eine dezente Süsse, womit sie sich als Dessertbiere anbieten.
Starkbier
Stark- oder Bockbier weist einen hohen Stammwürzegehalt auf. Wie das Schwarzbier passt auch das Starkbier hervorragend zu deftigem Essen. Schweizer Starkbiere wie Club 03 Bock Stark, Feldschlösschen Stark oder Luzerner Winterbock verdeutlichen die grosse Vielfalt in puncto Farbe und Geschmack: Die Spannbreite reicht von goldig bis schwarz und von süsslich bis herb.
Englische Biersorten
Ale, Porter und Stout sind beliebte englische Biersorten. Ale ist der englische Oberbegriff für allerlei obergärige Biere, Porter beschreibt verschiedene dunkle Biere und Stout ist eine geschmacklich stärkere Portersorte. Das bekannteste Stout ist das pechschwarze Guinness aus Irland. Am besten schmecken englische Biere zu Pub Food wie Fish Cakes oder Steak Sandwiches.
Tamara Marie Johnson (*1988) ist Fitnessinstruktorin mit eidg. Fachausweis und Marketing Managerin. Sie lebt in Zürich und arbeitet teilweise als Redaktorin für «Die Ostschweiz».
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