Über eine Internetseite wurde am Montagvormittag ein Statement zum Openair St. Gallen geteilt. In einem offenen Brief kritisiert eine anonyme Gruppe, dass am Festival die Band «Feine Sahne Fischfilet» auftritt. Die kantonale Juso unterstützt die Aktion und will vor Ort Zeichen setzen.
Auf der besagten Internetseite barrikade.info wird die Band «Feine Sahne Fischfilet» und deren Frontsänger Jan «Monchi» Gorkow aufs Schärfste kritisiert. Es geht um sexualisierte Gewalt und Machtmissbrauch.
Einem Mann, bei dem solche Vorwürfe im Raum stehen, dürfe keine Bühne geboten werden.
Das Openair St. Gallen schmücke sich gerne mit den Werten «Toleranz» und «Respekt»: Am feministischen Streiktag zeigte man sich feministisch, zum Pride-Month queerfreundlich.
Für die JUSO St. Gallen ist jedoch klar: «Wenn Worten keine Taten folgen, sind diese nicht mehr als Heuchelei. Wäre das OASG wirklich feministisch und queerfreundlich, würden sie Tätern keine Bühne bieten. Dann hätten sie ein anständiges Awarenesskonzept und eine angemessene Vertretung von Frauen, intergender, nonbinäre, trans und agender Künstlerinnen und Künstlern auch unter den Headlinerinnen und Headlinern», so Anna Miotto, Co-Präsidentin der JUSO St. Gallen.
Mitglieder der JUSO St. Gallen würden das Openair St. Gallen besuchen. Gemeinsam folgen sie dem Aufruf, der mit dem offenen Brief veröffentlicht wurde. «Wir werden mit Besucherinnen und Besuchern über die Vorwürfe gegen Jan Gorkow sprechen, wir werden Zeichen setzen, werden das Openair und seine Heucheleien kritisieren und wir werden im Sittertobel achtsam feiern», so Robin Eichmann, Vorstandsmitglied der JUSO St. Gallen.
Update: Das sagen die Openair-Verantwortlichen zu den Vorwürfen.
Marcel Baumgartner (*1979) ist Chefredaktor von «Die Ostschweiz».
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