Die Freistellung von Walter Grob als Präsident der Kesb Linth hält die Region weiter auf Trab. Nun wurde Strafanzeige wegen Verletzung des Amtsgeheimnisses gegen Unbekannt eingereicht.
Die Geschäftsprüfungskommission Rapperswil-Jona hat im Zusammenhang mit der Berichterstattung von Linth24 zum Thema Entlassung von Walter Grob und Natascha Moser eine Strafanzeige wegen Verletzung des Amtsgeheimnisses gegen Unbekannt eingereicht. Das geht aus einer Mitteilung hervor.
Und damit ist der Informationsstand auch schon erschöpft. Denn, wie es weiter heisst: «Da es sich um ein laufendes Strafverfahren handelt, werden zu diesem Thema keine weiteren Auskünfte erteilt.»
Es ist relativ klar, gegen wen sich die Anzeige zumindest indirekt richtet: Gegen Bruno Hug, den Verleger von linth24.ch und gleichzeitigen Intimfeind von Walter Grob.
Hug hat mehrfach in Artikeln klargemacht, dass er die Art und Weise, wie die Stadt Rapperswil-Jona mit dem Fall Kesb umgeht, nicht gutheisst. Schon lange bevor Grob aus seinem Amt entfernt worden ist, hat Hug - damals noch bei den Obersee Nachrichten beschäftigt - einen Feldzug gegen die Kesb und ihren obersten Leiter geführt. Das war dann auch Inhalt eines Gerichtsverfahrens.
Zum Hintergrund: Walter Grob war freigestellt worden, nachdem ihm die Stadt lange Zeit den Rücken freigehalten hatte. Grob hatte diesen Schritt, und das war zu vermuten gewesen, nicht einfach hingenommen. Und bald darauf kam es zum personellen Exodus bei der Kesb Linth - ausgerechnet in einer Phase, in der die Kesb-Stellen des Kantons eine Charme-Offensive gestartet hatten.
Wer genau soll hier sein Amtsgeheimnis verletzt haben? Im Grunde kann es sich nur um eine Person handeln, welche die Onlinezeitung linth24.ch mit den entsprechenden Informationen gefüttert hat. Wer das ist, soll nun offenbar im Zug einer Strafanzeige geklärt werden.
Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.
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