Die SVP Schweiz ist vorgeprescht mit einem umstrittenen Wahlsujet - dem wurmstichigen Apfel. Der Ausserrhoder SVP-Nationalrat David Zuberbühler hat sich früh davon distanziert. Dennoch gibt es Stimmen, die glauben, dass ihm die von ihm ungewollte Aktion schadet.
Die SVP Schweiz hat erreicht, was sie vermutlich wollte: Maximale Medienpräsenz mit einem einzigen Wahlkampfsujet, das nun vermutlich gar nie wirklich zum Einsatz kommen wird. Es geht um den gesunden Apfel, der von feindlichen Kräften - der EU und anderen Parteien - durchsetzt wird.
Die SVP Ausserrhoden hat ein deutliches Zeichen gegen das Plakat gesetzt, wie «Die Ostschweiz» berichtet hat. Sie hat im Kantonsrat ein kleines Geschenk für die Angehörigen anderer Parteien verteilt, unmissverständlich mit einer Anspielung ans Apfel-Bild. Und schon zuvor hatte sich ihr Nationalrat David Zuberbühler vom Motiv distanziert.
Wie denkt der amtierende Parlamentarier, der am 20. Oktober vor einer Kampfwahl steht, über die Aktion seiner Parteifreunde im Kantonsrat? «Ich finde die Aktion der Ausserrhoder SVP-Fraktion sympathisch und grossartig. Sie hat mit einem ironischen Augenzwinkern auf das SVP-Plakat reagiert», so Zuberbühler. Das Plakat selbst wolle er gar nicht mehr gross kommentieren, «ich habe ja bereits früher gesagt, was ich davon halte: Was die SVP Schweiz macht, ist ihre Sache, aber in Appenzell Ausserrhoden pflegen wir einen konstruktiven, freundschaftlichen Umgang unter allen Parteien, und so soll das auch bleiben.»
Deshalb sei es für ihn auch immer klar gewesen, dass die Apfel-Kampagne mit ihm und seiner politischen Arbeit gar nichts zu tun habe. Zuberbühler: «In Ausserrhoden wissen alle, dass meine Türen offen sind für Angehörige aller Parteien und dass ich immer bereit bin, den Dialog zu führen.»
Dass die kurze Kampagne der SVP Schweiz dennoch das Potenzial hat, ihm zu schaden, will der SVP-Nationalrat allerdings gar nicht bestreiten. Er hoffe aber, dass die Wählerinnen und Wähler unterscheiden zwischen ihm und der Schweizer Parteiführung. Denn sein Stil sei das definitiv nicht.
Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.
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