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Höplis Medienradar

Von Schlössern im Thurgau. Roger Federer ist auch Musikliebhaber. Und Loriot ist noch nicht tot

Neues vom Thurgauer Heimatschutz: Wer Schlossherr ist, darf noch lange nicht im Schloss wohnen. Roger Federer ist auch Musikliebhaber. Und: Loriot ist noch nicht tot. Die deutsche Politik mit Kanzler Scholz an der Spitze beweist es derzeit fast jeden Tag.

Gottlieb F. Höpli am 24. November 2023

Schlossherr kann nicht jeder sein – dafür gibt es einfach zu wenig Schlösser. Das findet der Thurgauer Heimatschutz. Und bewirkt, dass auch Leute, die ein Schloss für teures Geld erstanden haben und renovieren möchten, nicht darin wohnen können.

Die neuen Schlossherren von Schloss Eugensberg hoch über dem Untersee hatten nämlich die ungeheuerliche Idee, zwei Innenwände zu entfernen, die im Jahr 1915 während eines umfangreichen Umbaus eingezogen worden waren. Überhaupt wurde das 1819-21 erbaute Schloss von den jeweiligen neuen Besitzern – und davon gab es einige – laufend umgestaltet, innen und aussen. Deshalb hatten auch die Gemeinde Salenstein und das Amt für Denkmalpflege auch diesmal keine Einwände.

Aber nichts da, befand der Heimatschutz, im Thurgau auch sonst wegen seiner scharfen Interventionen gefürchtet: Da könnte ja jeder kommen! Wer wie und wo in einem Schloss zu wohnen hat, bestimmen immer noch wir! Die Schlossherren wohnen nun in einem Nebengebäude. So muss es sein in der schweizerischen Neidgenossenschaft.


Roger Federer ist wieder einmal medienwirksam in Tränen ausgebrochen. Bei einem Konzert des Sänger-Medienstars Andrea Bocelli, dem unbestreitbar Besten unter allen blinden Tenören. Dessen Künste, vorzugsweise in der Darbietung altbekannter Opernweisen, rührten den Tennisstar, ebenfalls auf der Bühne, zu Tränen. Musikliebhaber fragen sich seitdem: War das eher dem allgemeinverständlichen Repertoire oder der Tatsache geschuldet, dass Bocelli eben blind ist?


Loriot, der Grossmeister des deutschen Humors, den auch Nicht-Deutsche lustig finden, wäre soeben 100 Jahre alt geworden. Aber er ist, so scheint es, noch gar nicht tot.

Der Sprachgebrauch der deutschen Regierung jedenfalls erreicht immer wieder Loriot’sches Niveau. Zu Recht spricht etwa die NZZ, Spezialistin für deutsche Vorgänge aller Art, von einer «Infantilisierung» der deutschen Politik.

Da ist von einem «Gute-Kita-Gesetz» und von einer «Respekt-Rente» die Rede, und auf den finanziellen «Wumms» folgte der «Doppel-Wumms», für den jetzt dummerweise nur das Geld fehlt. Wenn man den Kanzler Olaf Scholz auftreten sieht, drängen sich ja ebenfalls Assoziationen an Loriots Figuren auf: An seine gezeichneten Männchen mit Glatze und Knollennase.

(Archivbild: Depositphotos)

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Autor/in
Gottlieb F. Höpli

Gottlieb F. Höpli (* 1943) wuchs auf einem Bauernhof in Wängi (TG) auf. A-Matur an der Kantonssschule Frauenfeld. Studien der Germanistik, Publizistik und Sozialwissenschaften in Zürich und Berlin, Liz.arbeit über den Theaterkritiker Alfred Kerr.

1968-78 journalistische Lehr- und Wanderjahre für Schweizer und deutsche Blätter (u.a. Thurgauer Zeitung, St.Galler Tagblatt) und das Schweizer Fernsehen. 1978-1994 Inlandredaktor NZZ; 1994-2009 Chefredaktor St.Galler Tagblatt. Bücher u.a.: Heute kein Fussball … und andere Tagblatt-Texte gegen den Strom; wohnt in Teufen AR.

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