logo

Triesenberg | Fürstentum Liechtenstein

Das Adlernest des Rheintals

Das Dorf überblickt das Fürstentum Liechtenstein von seiner privilegierten Lage wie ein Adlernest. Die Gründung durch die Walser ist noch heute an den Holzhäusern zu erkennen.

Die Ostschweiz am 30. Juni 2021

Hinweis: Dies ist ein Beitrag aus der Serie «Die schönsten Schweizer Dörfer». Der gleichnamige Verein hat kürzlich einen Reiseführer mit den 43 schönsten Destinationen veröffentlicht. Er kann hier zum Vorzugspreis bestellt werden.

Wie ein Adlernest über dem Rheintal liegt Triesenberg in sonniger Lage, einst begehrt von den Walsern, die sich bereits im 13. Jahrhundert hier niederliessen. Dieses Erbe ist auch heute noch lebendig, ebenso wie das lokale Museum und die einzigartigen alten Häuser mit ihren geranienblütigen Balkonen, von denen einige herausragende Beispiele auf der anderen Seite des Friedhofs erhalten geblieben sind, leicht erreichbar über einen kleinen Kiesweg.

Im Zentrum des Dorfes dient die prächtige St. Josephskirche als Wahrzeichen mit ihrem erstaunlichen Turm, der von einer Zwiebelhaube gekrönt wird, der einzigen im Land. Nebenan befindet sich das ehemalige, 1767 von Fürst Wenzel von Liechtenstein finanzierte Pfarrhaus, das heute von der Stadtverwaltung genutzt wird und seit 1951 unter Denkmalschutz steht.

Auf einer Höhe von 900 Metern gelegen, überragt Triesenberg die gesamte Rheinebene, das Fürstentum und die Schweizer Voralpen. Die weiten landwirtschaftlichen Felder des Kantons St. Gallen und die steilen Gipfel darüber rahmen den Lauf des Rheins ein, der die natürliche Grenze zwischen Liechtenstein und der Schweiz bildet (obwohl es keine echten Zollposten gibt). Von den grossen Panoramaterrassen der Bars und Restaurants in der Nähe der Kirche aus lässt sich das grandiose Spektakel der beiden befreundeten Länder am besten bewundern. Die Einwohner sind stolz auf ihre Herkunft und sprechen einen gut erhaltenen Dialekt.

Triesenberg ist ein Dorf mit einer reichen Geschichte und Kultur. Von dieser Vergangenheit und der Bedeutung des religiösen Lebens für die Walser zeugen auch einige schöne Bergkapellen, die verstreut auf den Almen stehen, wie etwa in Masescha. Diese Schweizer Auswanderer prägten somit einen grossen Teil der lokalen Identität, die heute zum liechtensteinischen Erbe gehört. Triesenberg ist die flächenmässig grösste und höchstgelegene Gemeinde des Fürstentums. Ihr Gebiet erstreckt sich von 700 bis 2000 Meter über dem Meeresspiegel. Die Vielfalt der Landschaft macht sie zu einem Freizeitziel und einem Paradies für Wanderer. In den idyllischen Höhen des Saminatals gedeihen die benachbarten Weiler Steg und Malbun.

Die St. Wendelin-Kapelle in Steg, flankiert von einem schönen Rundturm, besteht in ihrer heutigen Form seit 1907 und liegt idyllisch am Ufer des ins benachbarte Österreich fliessenden Baches. Malbun ist das höchstgelegene Dorf und der einzige Skiort im Land. Hier können Sie die unberührte Natur geniessen und einen königlichen Aufenthalt verbringen. Als ehemalige Walserkolonie hat sich Triesenberg einen Hauch von Schweiz bewahrt und sein reiches ländliches Erbe hat ihm einen Platz im geschlossenen Kreis der schönsten Schweizer (und nun auch Liechtensteiner!) Dörfer eingebracht.

Wussten Sie schon?

Es kann vorkommen, dass ein Einwohner des Fürstentums Liechtenstein, der Triesenberg besucht, Schwierigkeiten hat, bestimmte Wörter zu verstehen. Hier wird noch ein archaischer Walser Dialekt gesprochen, der die Jahrhunderte ohne äussere Einflüsse überlebt hat.

Nicht verpassen

  • Die Walserhäuser

  • Das Walsermuseum

  • Die Pfarrkirche

  • Die Ortschaft Steg

  • Die Ortschaft Malbun

Triesenberg Reiseführer

Leserinnen und Leser von «Die Ostschweiz» können den Reiseführer zum Vorzugspreis bestellen. Per Klick auf das Bild gelangen Sie zum Shop.

Highlights

Asylpolitik

SVP attackiert Bundesrat Jans, Staatssekretariat für Migration kontert mit einem «Faktencheck in 18 Punkten». Wer hat recht?

am 09. Aug 2024
Gastkommentar

Katzentötungen in der Ostschweiz – mit dem Segen der Politik

am 10. Aug 2024
Andere Orte preschen vor

Zwischen Digital Detox und Realitätsflucht: Soll das Handy aus dem Schulhaus verbannt werden? So denkt die Ostschweizer Politik darüber

am 06. Aug 2024
Gastkommentar

Biodiversität oder Ernährungssicherheit? Ein kritischer Blick auf eine Volksinitiative, die gar nicht umsetzbar ist

am 03. Aug 2024
Gastkommentar

Wikipedia-Amok will UBS-Banker ‹canceln›

am 02. Aug 2024
Wolfsregulierung

Sie kommen jede zweite Nacht. Markus Eberles Kampf gegen die Wölfe in Flums: Ein Schafhirt in Bedrängnis

am 07. Aug 2024
Kultur der Feigheit

Im Schutz der Anonymität: Macht Social Media die Menschen feiger?

am 04. Aug 2024
Imagekorrektur

Der Kanton Thurgau: Der besondere Charme der Provinz

am 05. Aug 2024
Die Glosse

Waldmeyer und die Spieltheorie

am 09. Aug 2024
Atelier für das Schöne

Eveline Frischknecht schmiedet das Glück weiterhin in St.Gallen und baut aus

am 14. Aug 2024
Wiederholungskurs in Sargans

Wenn sich die Sicherheitslage in Europa auf die Ostschweiz auswirkt: So übt das Bündner Gebirgsinfanteriebataillon 91 den Ernstfall in Sargans

am 14. Aug 2024
Ein Porträt

Benjamin Brückner studiert bald in Cambridge: «Ich möchte die theoretische Welt der Wirtschaft mit der realen Welt der Daten verbinden»

am 13. Aug 2024
Sie unterstützen die Olma Messen

Klar, dass für Unternehmerin Katharina Lehmann die neue Olma-Halle aus zu viel Beton besteht

am 09. Aug 2024
Gastkommentar

Falsche Berechnungen zu den AHV-Finanzen: Soll die Abstimmung zum Frauenrentenalter wiederholt werden?

am 15. Aug 2024
Gastkommentar

Meinungsfreiheit ist keine Einbahnstrasse – eine Entgegnung auf eine Entgegnung

am 13. Aug 2024
Religiöses Bundeshaus

Kirchenmitglieder im Parlament übervertreten? Die Zahlen relativieren reisserische Medienschlagzeile

am 12. Aug 2024
Stölzle /  Brányik
Autor/in
Die Ostschweiz

«Die Ostschweiz» ist die grösste unabhängige Meinungsplattform der Kantone SG, TG, AR und AI mit monatlich rund 300'000 Leserinnen und Lesern. Die Publikation ging im April 2018 online und ist im Besitz der Ostschweizer Medien AG, ein Tochterunternehmen der Galledia Regionalmedien.

Hier klicken, um die Mobile App von «Die Ostschweiz» zu installieren.