logo

Diessenhofen | Kanton Thurgau

Das Grenzstädtchen

Nur eine alte überdachte Holzbrücke liegt zwischen diesem alten Städtli und Deutschland. Lassen Sie sich von der Schönheit dieses Ortes verführen und begeben Sie sich auf eine Schifffahrt auf dem Rhein.

Die Ostschweiz am 15. Juli 2021

Hinweis: Dies ist ein Beitrag aus der Serie «Die schönsten Schweizer Dörfer». Der gleichnamige Verein hat kürzlich einen Reiseführer mit den 43 schönsten Destinationen veröffentlicht. Er kann hier zum Vorzugspreis bestellt werden.

Diessenhofen, ein ehemaliges alemannisches Dorf, wurde 1178 von den Grafen von Kyburg zur Stadt erhoben und diente ein Jahrhundert später den Habsburgern als Festung. Das Städtchen am Rheinufer profitierte lange Zeit von den Zollgebühren seiner einzigen Brücke, die seit 1292 urkundlich belegt ist.

Diessenhofen kontrollierte auch den Warenverkehr über Wasser und war ein sehr aktiver Handelsplatz. 1460 von den Eidgenossen erobert, entwickelte sich das Städtchen unter Beibehaltung seiner mittelalterlichen Struktur, die wie durch ein Wunder dem Ansturm der Zeit standhielt. Die Truchsessen die es verwalteten, residierten auf Burg Unterhof, dessen Befestigungsanlage den südlichen Eingang markiert.

Am anderen Ende befindet sich ein Wehrturm (Hänkiturm), der seit 1829 von einem prächtigen Gewölbe zum Trocknen von Textilien gekrönt wird. Dies ist eine Erinnerung an die industrielle Vergangenheit dieser Grenzstadt, an deren Ufern im 19. Jahrhundert zahlreiche Färbereien und Gerbereien angesiedelt waren. Am Fluss sind zwei hohe Gebäude (Amtshäuser) erhalten, die als Werkstätten und Lagerhäuser genutzt wurden.

Eines davon beherbergt ein Museum als Zeugnis dieser Zeit und stellt auch die Werke des lokalen Malers Carl Roesch aus. Unten fliesst der Rhein in seiner ganzen Pracht und bildet eine der schönsten Flusslandschaften Europas. Die symbolträchtige gedeckte Brücke überspannt majestätisch den Fluss auf einer Länge von 85 Metern mit der deutsch-schweizerischen Grenze in der Mitte.

Ausflüge von der Schifflände aus ermöglichen es Ihnen, diese einzigartige Region mit ihren Weinbergen der und mittelalterlichen Schlössern zu erkunden. Auf dem Weg zurück in den historischen Kern des mittelalterlichen Städtchens passieren Sie den Siegelturm mit seiner astronomischen Uhr, die seit 475 Jahren in Betrieb ist. In beeindruckender Grösse zeigt das Zifferblatt die Stunden-, Tierkreis- und Astral- symbole sowie eine Kugel zur Bestimmung der Mondphasen.

Dieser 30 Meter hohe Turm wurde 1545 errichtet, um das offizielle Archiv unterzubringen. Er überblickt stolz die Hauptstrasse, wo sich die Reihen der alten Gebäude im azurblauen Wasser des eleganten Brunnens spiegeln. In der Nähe befinden sich das elegante Rathaus und mehrere schöne Häuser, teilweise mit Fachwerk oder mit barocken Malereien verziert, wie zum Beispiel vor der Kirche. Mehrere Gasthäuser und Restaurants bieten eine ausgezeichnete Küche in attraktiven Ecken der Altstadt und dem Rhein entlang.

Liebhaber barocker Kunst sollten sich einen Besuch im ehemaligen Kloster St. Katharinental nicht entgehen lassen, das als wahres Meisterwerk gilt und über einen idyllischen Weg entlang des Rheins leicht zu erreichen ist. In vielerlei Hinsicht bleibt Diessenhofen ein gut gehütetes Geheimnis im Thurgau.

Wussten Sie schon?

Der mittelalterliche Stadtkern ist der grösste im Kanton Thurgau und im Westen von Diessenhofen befindet sich ein grosses Ackerland mit einer markanten Zehntenscheune welche zum Kloster St. Katharinental gehört und durch deren Gutsverwaltung bewirtschaftet wird.

Nicht verpassen

  • Das Schloss Unterhof

  • Das ehemalige Kloster St. Katharinental

  • Die alte Holzbrücke

Diessenhofen Reiseführer

Leserinnen und Leser von «Die Ostschweiz» können den Reiseführer zum Vorzugspreis bestellen. Per Klick auf das Bild gelangen Sie zum Shop.

Highlights

Asylpolitik

SVP attackiert Bundesrat Jans, Staatssekretariat für Migration kontert mit einem «Faktencheck in 18 Punkten». Wer hat recht?

am 09. Aug 2024
Gastkommentar

Katzentötungen in der Ostschweiz – mit dem Segen der Politik

am 10. Aug 2024
Andere Orte preschen vor

Zwischen Digital Detox und Realitätsflucht: Soll das Handy aus dem Schulhaus verbannt werden? So denkt die Ostschweizer Politik darüber

am 06. Aug 2024
Gastkommentar

Biodiversität oder Ernährungssicherheit? Ein kritischer Blick auf eine Volksinitiative, die gar nicht umsetzbar ist

am 03. Aug 2024
Gastkommentar

Wikipedia-Amok will UBS-Banker ‹canceln›

am 02. Aug 2024
Wolfsregulierung

Sie kommen jede zweite Nacht. Markus Eberles Kampf gegen die Wölfe in Flums: Ein Schafhirt in Bedrängnis

am 07. Aug 2024
Kultur der Feigheit

Im Schutz der Anonymität: Macht Social Media die Menschen feiger?

am 04. Aug 2024
Imagekorrektur

Der Kanton Thurgau: Der besondere Charme der Provinz

am 05. Aug 2024
Die Glosse

Waldmeyer und die Spieltheorie

am 09. Aug 2024
Atelier für das Schöne

Eveline Frischknecht schmiedet das Glück weiterhin in St.Gallen und baut aus

am 14. Aug 2024
Wiederholungskurs in Sargans

Wenn sich die Sicherheitslage in Europa auf die Ostschweiz auswirkt: So übt das Bündner Gebirgsinfanteriebataillon 91 den Ernstfall in Sargans

am 14. Aug 2024
Ein Porträt

Benjamin Brückner studiert bald in Cambridge: «Ich möchte die theoretische Welt der Wirtschaft mit der realen Welt der Daten verbinden»

am 13. Aug 2024
Sie unterstützen die Olma Messen

Klar, dass für Unternehmerin Katharina Lehmann die neue Olma-Halle aus zu viel Beton besteht

am 09. Aug 2024
Gastkommentar

Falsche Berechnungen zu den AHV-Finanzen: Soll die Abstimmung zum Frauenrentenalter wiederholt werden?

am 15. Aug 2024
Gastkommentar

Meinungsfreiheit ist keine Einbahnstrasse – eine Entgegnung auf eine Entgegnung

am 13. Aug 2024
Religiöses Bundeshaus

Kirchenmitglieder im Parlament übervertreten? Die Zahlen relativieren reisserische Medienschlagzeile

am 12. Aug 2024
Stölzle /  Brányik
Autor/in
Die Ostschweiz

«Die Ostschweiz» ist die grösste unabhängige Meinungsplattform der Kantone SG, TG, AR und AI mit monatlich rund 300'000 Leserinnen und Lesern. Die Publikation ging im April 2018 online und ist im Besitz der Ostschweizer Medien AG, ein Tochterunternehmen der Galledia Regionalmedien.

Hier klicken, um die Mobile App von «Die Ostschweiz» zu installieren.