Martin Stöckling
Der Verein Rives Publiques ist überzeugt: Die Bevölkerung hat ein Anrecht auf einen Uferweg auf dem Grundstück von Roger Federer. Etwas anders sieht dies Martin Stöckling, Stadtpräsident von Rapperswil-Jona.
Wir haben darüber berichtet: Der Verein Rives Publiques, der sich für durchgängig öffentliche Seeuferwege in der Schweiz einsetzt, forderte öffentlich einen durchgehenden Uferweg direkt am Wasser vor dem Grundstück, das Roger Federer kürzlich in Rapperswil-Jona erworben hat.
Auf einem 16'000 Quadratmeter grossen Stück grüner Wiese mit direktem Seezugang wollen die Federers ein feudales Anwesen für ihre Grossfamilie bauen.
Für den Verein steht jedoch fest, dass das Uferland der Öffentlichkeit gehört und folglich ein Zugang gewährt werden muss.
In einem Interview mit dem «Blick» äusserte sich nun Martin Stöckling, Stadtpräsident von Rapperswil-Jona, dazu. Von der Forderung des Vereins hält er nicht viel. Stöckling sagt: «Herr Federer ist der rechtmässige Eigentümer dieses Landes. Rechtlich erachte ich die Forderung als äusserst schwierig, da es sich um eine Enteignung handeln würde. Dazu kommt, dass die Bucht von Kempraten grösstenteils bebaut ist und es weder auf diesem noch auf den Nachbargrundstücken heute einen Uferweg gibt.»
Ausserdem weist er im «Blick»-Interview darauf hin, dass die Baubewilligung erteilt wurde und inzwischen rechtskräftig sei. Auf dem Beschwerdeweg seien nur zwei, drei Details von Anwohnern eingebracht worden, die relativ schnell geklärt werden konnten. «Eine Forderung nach einem Uferweg war aber nicht dabei. In Bezug auf das besagte Grundstück kommt diese nun auch ausserordentlich spät», so Stöckling.
Martin Stöckling
Marcel Baumgartner (*1979) ist Chefredaktor von «Die Ostschweiz».
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