Einst wollte der Millionär und selbsternannte Playboy Peter Buser das Thurgauer Schloss Eugensberg kaufen. Das hat nicht geklappt. Stattdessen pumpt der Solothurner nun viel Geld in das Leichtathletikstadion des Turnvereins Grenchen. Dieses heisst nun «Peter-Buser-Stadion».
Die Geschichte passt zu dem Lebemann und Freund klassischer Musik. Peter Buser (82), ehemaliger Vermögensverwalter, Self-made-Millionär und Frauenfreund wollte Schloss Eugensberg im thurgauischen Salenstein kaufen, erhielt den Zuschlag nicht - und gibt sein Geld nun anderweitig und auf reichlich exotische Weise aus.
Er hat laut einem Bericht der «Weltwoche» dem Turnverein Grenchen 1,5 Millionen Franken überwiesen. Aber nicht, weil er so turnbegeistert wäre. Es war eine Art soldarischer Akt.
Der Turnverein muss nämlich dringend sein Leichtathletikstadion sanieren. Das Vorhaben ist seit langem nötig und geplant. Es fehlte aber neben dem Geld von Stadt, Kanton und Spendern noch ein rechter Batzen. Den hat Buser nun beigesteuert.
Die Turner von Grenchen sind nicht mehr auf Rosen gebettet. Ihnen wurde das Sponsoring der Städtischen Werke Grenchen gestrichen, weil ein Vorstandsmitglied des Turnvereins ein Projekt der Werke kritisiert hatte. Möglicherweise war es diese Strafaktion, die Buser auf den Plan rief.
Im Gegenzug für seine 1,5 Millionen erhält Buser das Recht, im Stadion hin und wieder klassische Musik und Poesie aufführen zu lassen; der Millionär fungiert nebenbei als Veranstalter solcher Events. Ob Klassik und literarische Anlässe in einem Leichtathletikstadion in Grenchen richtig aufgehoben sind, ist wohl die andere Frage.
Und nicht zuletzt: Das sanierte Bauwerk wird «Peter-Buser-Stadion» heissen. Ein guter Tausch eigentlich: Schloss Eugensberg hätte er kaum umbenennen können, wenn es mit dem Kauf geklappt hätte. Vielleicht hilft das Ganze Buser auch beim Verarbeiten der damaligen Niederlage: Er hatte noch lange damit gehadert, nicht Schlossbesitzer geworden zu sein.
Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.
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