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472 Personen wollen ein Studium

PHSG: Starke Zunahme der Anmeldezahlen

Die Massnahmen gegen den Lehrpersonenmangel zeigen Wirkung: Gut 100 Personen haben sich für eines der neuen Studienangebote der Pädagogischen Hochschule St.Gallen eingeschrieben.  

Die Ostschweiz am 15. Mai 2024

Rektor Horst Biedermann und Bildungsdirektor Stefan Kölliker freuen sich, dass sich das grosse Engagement der vergangenen Jahre nun auszuzahlen scheint, wie sie am Mediengespräch der PHSG vom Mittwoch, 15. Mai 2024, sagten.

Die Pädagogische Hochschule St.Gallen (PHSG) hat in den vergangenen Jahren zusammen mit weiteren relevanten Bildungsakteuren verschiedene Massnahmen ergriffen, um den Lehrpersonenmangel zu bekämpfen. Die aktuellen Anmeldezahlen der PHSG zeigen nun: Die Massnahmen scheinen zu wirken. Gut 100 Personen haben sich für die neuen Studienprogramme, die sich an Personen mit einem Berufs- oder Studienabschluss richten, angemeldet.

«Wir freuen uns sehr, dass wir mit unseren neuen Angeboten insbesondere Menschen, die zuerst einen anderen beruflichen Weg eingeschlagen haben, noch besser ansprechen konnten», sagte PHSG-Rektor Prof. Dr. Horst Biedermann anlässlich des Mediengesprächs vom Mittwoch, 15. Mai 2024, im Hochschulgebäude Hadwig. Auf grosses Interesse stossen vor allem die Studiengänge für Quereinsteigende mit 42 Anmeldungen auf Kindergarten- und Primarstufe und 28 Anmeldungen auf Sekundarstufe I.

Insgesamt haben sich 472 Personen für ein Studium der Kindergarten- und Primarstufe sowie der Sekundarstufe I an der PHSG angemeldet. Das sind 21 Prozent mehr als im Vorjahr. Für die Ausbildung zur Lehrperson der Kindergarten- und Primarstufe haben sich total 310 Personen angemeldet, was 19 Prozent mehr sind als im Vorjahr. Für die Sekundarstufe I wird mit 162 Anmeldungen gar ein Rekord verzeichnet (plus 26 Prozent gegenüber Vorjahr).

«Unser Einsatz für die Konzeption der neuen Studiengänge und des Zulassungsverfahrens hat sich eindeutig gelohnt», sagte Horst Biedermann. Auch der abtretende Bildungsdirektor Stefan Kölliker, der in seiner Funktion als Präsident des Hochschulrats der PHSG zum letzten Mal an einem Mediengespräch der PHSG dabei war, freut sich über die hohen Anmeldezahlen. «Das grosse Engagement auf verschiedenen Seiten zahlt sich nun aus», sagte er. «Aber wir müssen auf der Hut sein und schauen, dass die Zahlen auch in Zukunft hoch bleiben». Denn die angespannte Personalsituation bei den Lehrkräften bleibe eine der grössten Herausforderungen in den nächsten Jahren.

Vertieftes Wissen in Sonderpädagogik

Auch in der schulischen Sonderpädagogik, insbesondere auf der Sekundarstufe I, besteht ein erhöhter Bedarf an qualifiziertem Personal. Mit der neuen «Fachvertiefung Sonderpädagogik Sek I / integrative Schule», welche am Mediengespräch vorgestellt wurde, möchte die PHSG diesem Fachkräftemangel ebenfalls entgegenwirken. Die Studierenden im vierten Semester des Bachelor-Masterstudiengangs Sek I werden für das kommende Frühlingssemester erstmals die Möglichkeit haben, diese Fachvertiefung zu wählen, die in Zusammenarbeit mit der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik angeboten wird.

Nach Abschluss des Studiums verfügen sie über erweiterte Handlungsstrategien und fundierte theoretische Kenntnisse für einen sensiblen Umgang mit Jugendlichen mit Lern-, Verhaltens- und Entwicklungsbesonderheiten. Dazu gehören nicht nur leistungsschwächere, sondern auch leistungsstärkere Schüler und Schülerinnen wie hochbegabte Kinder. Die Fachvertiefung Sonderpädagogik führt jedoch nicht zum Master in Schulischer Heilpädagogik (SHP). «Sie ist auch kein SHP-light», betonte Prof. Dr. Larissa Schuler, Studiengangsleiterin Sekundarstufe I der PHSG, und Lucas Oberholzer, Dozent Erziehungswissenschaften und Co-Studienleitung Master Schulentwicklung der PHSG, ergänzte: «Lehrpersonen mit Vertiefung Sonderpädagogik können die Schulische Heilpädagogin, den Schulischen Heilpädagogen in ihrer professionellen Arbeit unterstützen und ergänzen, aber keinesfalls ersetzen.»

Zwei Projekte für Demokratiebildung an der Schule

Zwei neue Projekte der PHSG, die am Mediengespräch ebenfalls präsentiert wurden, sind der «Demokratiebus» und die «JugendkonferenzSGAIAR». Beide entstammen der Fachstelle Demokratiebildung und Menschenrechte und haben das Ziel, die Demokratiebildung an Schulen zu stärken. «Die Schüler und Schülerinnen lernen, ihre Lebenswelten demokratisch zu gestalten und politisches Handeln als langfristigen Lernprozess zu sehen», sagte Prof. Dr. Thomas Metzger, Leiter Fachstelle Demokratiebildung und Menschenrechte.

Der «Demokratiebus», beladen mit Anschauungsmaterial und interaktiven Impulseinheiten, wird in diesem Sommer erstmals an verschiedenen Ostschweizer Schulen haltmachen. Bereits stattgefunden hat die «JugendkonferenzSGAIAR» und zwar im November 2023 im Kinderdorf Pestalozzi in Trogen. Rund 100 Jugendliche nahmen daran teil und diskutierten über Themen und Probleme, die sie selbst einbrachten. Die «JugendkonferenzSGAIAR» war ein grosser Erfolg und soll auch in diesem Jahr durchgeführt werden. «Unser Ziel ist es, die Jugendkonferenz in der Ostschweizer Bildungslandschaft zu verankern», sagte Nicolai Kozakiewicz, Projektleiter und Dozent Fachbereich Wirtschaft, Arbeit, Haushalt der PHSG.

(Symbolbild)

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