In immer mehr Orten stehen Automaten, an denen Leute analoge Selfies schiessen können.
Das Verlangen vieler Menschen, sich selbst zu fotografieren, nimmt weiter zu. Nun haben findige Geschäftemacher eine Methode gefunden, aus dem Selfie-Trend Kapital zu schlagen.
Sie haben schweizweit an öffentlichen Orten Automaten installiert, in die man sich setzen und fotografieren lassen kann. Das Ergebnis ist nicht digital, sondern wird auf Papier ausgedruckt.
Als eine «besonders ich-bezogene und luxuriöse Variante eines Selfies» bezeichnet das der Social-Media-Experte Rainer Hunziker von der Fachhochschule St.Gallen. Weil ein Foto auf Papier nur einem viel kleineren Kreis von Personen präsentiert werden könne, entstehe eine gewisse Exklusivität, die das Selfie aufwerte.
Im Gegensatz zum Smartphone bieten die Automaten nur sehr rudimentäre Auswahlmöglichkeiten wie Format und Farbe oder Schwarzweiss, Bearbeitungsoptionen wie Filter fehlen ganz. Der Künstler Knut Hagenström, Stammgast in einem Selfie-Automaten in seiner Heimatstadt Weinfelden, schwärmt von der «radikalen Reduktion auf das Wesentliche».
Als störend empfindet es Experte Hunziker hingegen, dass offenbar selbst der Bund nun am Selfie-Trend mitverdient: Viele der Automaten haben eine Funktion, mit der sich «offizielle», von den Behörden abgesegnete Selfies machen lassen, auf denen man nicht lächeln und keine Kopfbedeckung tragen darf.
* In unserer Serie Fake News präsentieren wir regelmässig garantiert unwahre Geschichten.
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