Die meisten Namen auf Starbucksbechern werden völlig falsch geschrieben. Das ist allerdings Absicht.
Björn F., ehemaliger Angestellter der Kaffeekette Starbucks, hat in seinem Buch «Zwischen Bohnen und Bechern» enthüllt, was es wirklich mit der dauernden Falschschreibung der Kundennamen auf Kaffeebechern auf sich hat.
«Die meisten Starbucks-Leute sind durchaus in der Lage, Namen wie Markus, Anna oder Tom geistig aufzunehmen und korrekt auf dem Becher wiederzugeben», schreibt F. Bei den internen Ausbildungsgängen werde man aber explizit aufgefordert, mindestens jeden zweiten Namen falsch auf den Becher zu schreiben. «So wird aus Sigi eben Fifi und aus Roli wird Goofy», schreibt der Ex-Starbucks-Mann weiter.
Grund: Der Konzern habe gemerkt, dass falsch beschriftete Becher sehr oft mit dem Smartphone fotografiert und auf sozialen Medien veröffentlicht und geteilt werden. «Facebook, Instagram und Twitter sind voll mit absurden Namenschöpfungen von Starbucks-Leuten», so Björn F.
Diese kostenlose Werbung für die eigene Marke wolle man sich bei Starbucks nicht entgehen lassen. Dafür nehme man auch das Risiko in Kauf, in den Ruf zu geraten, konsequent nur Legastheniker anzustellen.
Schwierig, erklärt Björn F. aus eigener Erfahrung, werde es, wenn man hintereinander mehrere Kunden mit sehr einfachen Namen zu bedienen habe. «Vorzugaukeln, man habe Hans, Max oder Fritz falsch verstanden und daraus einen Fantasienamen zu kreieren, ist eine echte Herausforderung.»
* In unserer Serie Fake News präsentieren wir regelmässig garantiert unwahre Geschichten.
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